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sommerferien in der schweizsommer 2020 |
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mittwoch, 22-jul-2020: arbaz, CH (bisse d'ayent) |
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wir schlafen bis 9 uhr. nach dem frühstück nehmen wir den ziemlich überfüllten bus bis zum staudamm des lac de tseuzier, dem ausgangspunkt unserer wanderung entlang der bisse d'ayent. auf dem obersten abschnitt ist wenig von dem wasserkanal zu sehen, aber ab dem reservoir in der nähe von tsassévoué führt die suone tatsächlich wasser. der spektakulärste abschnitt folgt wenig später, hier floss das wasser einst durch an der senkrechten felswand hängende holzwannen. heute fliesst es durch einen tunnel, durch welchen auch der wanderweg führt. anschliessend wandern wir durch angenehm kühlen wald vorbei an anzère bis zum cafe du lac in arbaz, wo wir heute morgen in den bus gestiegen sind. wir erreichen unser chalet gerade rechtzeitig, bevor ein heftiges gewitter über das dorf fegt.
wir schlafen bis gegen 9 uhr. nach dem frühstück packen wir unseren tagesrucksack und marschieren zur postautohaltestelle du lac in arbaz. der bus fährt pünktlich um 11:32 uhr. als wir einsteigen, ist er noch fast leer, aber bei den nächsten haltestellen füllt sich der bus zusehends, bald hat es keinen freien sitzplatz mehr, so dass zahlreiche fahrgäste stehen müssen. zudem stell sich heraus, dass man auf diesem kurs ein spezielles billett braucht, was die wenigsten wissen. der text "spezialbillett" im SBB app ist ein nichtssagender hinweis. offenbar ist das problem bekannt, aber es scheint sich bei den bundesbahnen niemand darum zu kümmern. immerhin klappt die rückvergütung via app - mit wenig aufwand liesse sich diese zusatzarbeit verhindern.
eine stunde später sind wir bei der endhaltestelle rawil, barrage beim staudamm des lac de tseuzier. unsere heutige wanderung soll uns der bisse d'ayent entlang nach arbaz hinunter führen. bisse - oder zu deutsch suone - nennt man die kanäle, welche früher wasser aus den bergen ins rhonetal hinunter führten, um dort die kulturen zu bewässern. inzwischen wurden die bewässerungsanlagen modernisiert, das wasser wird nun meist unterirdisch gesammelt und in geschlossenen leitungen ins tal geführt. die suonen zerfielen, bis die gemeinden den touristischen wert dieser anlagen entdeckten und begannen, die wasserkanäle zu restaurieren und die parallel dazu verlaufenden wanderwege zu sanieren und wo nötig auszubauen. die suonen haben zwar keine wirtschaftliche bedeutung mehr für die landwirtschaft, aber als touristische attraktion sind sie viel wertvoller, wenn auch tatsächlich wasser fliesst.
wir sind daher zu beginn unsicher, ob wir den richtigen wanderweg erwischt haben, denn von einem kanal ist weit und breit nichts zu sehen. es stellt sich bald heraus, dass wir auf dem richtigen pfad sind. der anfang der bisse d'ayent wurde offenbar zerstört und nicht wieder hergerichtet. erst ab dem neuen reservoir fliesst wasser. der einstieg ist trotzdem sehr spektakulär, der steinige pfad folgt unterhalb der station les rousses einer fast senkrecht abfallenden felswand. später sehen wir den ausgetrockneten kanal entlang der felswand und später auch im wald. bei einem schattigen plätzchen etwas abseits des wanderweges geniessen wir kurz nach 13:30 uhr unsere sandwiches.
um 14:10 uhr brechen wir wieder auf. etwa zwanzig minuten später erreichen wir das reservoir in der nähe von tsassévoué, ab hier führt die suone nun tatsächlich wasser. für den wasserkanal werden ganz unterschiedliche techniken angewendet: manchmal wurde einfach ein graben ausgehoben, der seitliche damm dient gleichzeitig als wanderweg. auf anderen abschnitten bilden metallwannen den kanal und wieder wenig später wurden die seitenwände gemauert.
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wanderweg entlang der bisse d'ayent als gegrabener kanal | |
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wanderweg entlang der bisse d'ayent als metallener kanal | |
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wanderweg entlang der bisse d'ayent als gemauerter kanal |
nach dem bach torrent croix folgt der spektakulärste abschnitt dieser bisse: der kanal besteht hier aus holzwannen, welche an der senkrechten felswand aufgehängt wurden. hier fliesst heute allerdings kein wasser mehr, es wird zusammen mit dem wanderweg durch den nicht weniger eindrücklichen tunnel geführt. an dieser stelle steht ein wasserrad im kanal, sein klappern wurde früher genutzt um festzustellen, ob hier oben wasser fliesst oder nicht. dieses bauwerk wurde gewürdigt, in dem es als sujet auf der aktuellen einhundert franken note - welche dem thema wasser gewidmet ist - abgebildet wird, siehe auch 100er-note.
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bisse d'ayent als an der felswand hängender holzkanal | |
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an der felswand hängende bisse d'ayent als sujet auf der einhundert franken note |
wanderweg entlang der bisse d'ayent durch tunnel |
wenig später folgt eine weitere besonderheit: der wasserkanal und der wanderweg führen über eine brücke. danach führt der weg vorwiegend durch angenehm schattigen wald am bergdorf anzère vorbei bis zum cafe du lac bei arbaz, wo wir heute vormittag in den bus eingestiegen sind.
um 16:20 uhr sind wir wieder beim chalet carlo, gerade rechtzeitig, denn wenig später fegt ein heftiges gewitter über unser dorf. wir befreien uns unter der dusche vom schweiss und geniessen anschliessend ein erfrischendes getränk. nach dem nachtessen führen wir die bücher nach, aktualisieren unseren bericht auf facebook und planen den nächsten tag. kurz vor mitternacht schlüpfen wir unter die bettdecke.
hinweis: die bilder auf dieser seite wurden mit einer NIKON COOLPIX AW130 bzw. einem Samsung Galaxy S10 aufgenommen.
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