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reise nach finnland und nordschwedensommer 2017 |
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dienstag, 1-aug-2017: björkliden, SE - gällivare, SE |
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wir verlassen björkliden kurz nach 10:30 uhr und folgen der E10 ostwärts. der himmel ist trüb und schon bald setzt wieder regen ein. bei der abisko fjällstation beginnt eine 20 km lange baustelle, die viel geduld erfordert. wir erreichen kiruna kurz nach 12:15 uhr. hier finden wir bei einer grossen tankstelle eine neue autobatterie für unseren jogi, kaufen im coop lebensmittel ein, erkundigen uns im turistbyrå kiruna lappland nach zug- und busverbindungen nach abisko und essen eine kleinigkeit zu mittag. auf der weiterfahrt nach gällivare giesst es erneut wie aus kübeln, erst am ziel lässt der regen nach. auf dem campingplatz werden wir von einem ehepaar angesprochen, welches gerade der route richtung lofoten folgt, die wir in unserem reisebricht von 2013 beschrieben haben. im touristenbüro erkundigen wir uns nach wandermöglichkeiten in der umgebung von gällivare, dann verbringen wir einen gemütlichen abend auf dem campingplatz.
es hat die ganze nacht geregnet, erst gegen morgen lässt der niederschlag nach. wir frühstücken im jogi und verlassen björkliden kurz nach 10:30 uhr. der himmel ist trüb, eine graue wolkenschicht hängt tief über nordschweden. wir folgen der strasse E10 ostwärts richtung kiruna. kurz nach der abisko fjällstation beginnt eine fast zwanzig kilometer lange baustelle, welche viel geduld erfordert. immer wieder wird der verkehr einspurig geführt. manchmal hat es eine ampel, an anderen stellen fährt ein pilotwagen voraus. offensichtlich wird der belag erneuert, aber die schweden haben ein ganz seltsames konzept: der belag wird nicht einfach am stück entfernt, sondern es folgen immer wieder abschnitte mit und dann wieder welche ohne belag. da wo der asphalt entfernt wurde, fahren wir über einen sehr holprigen und mit vielen schlaglöchern durchsetzten kiesbelag. manchmal wurde der asphalt aber auch nur auf der einen strassenseite entfernt, dann kann man, falls gerade keine autos entgegen kommen, die andere fahrspur benutzen. während wir uns durch die baustelle kämpfen, fällt immer wieder regen.
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strasse E10 entlang des torneträsk östlich von björkliden | ampel bei der baustelle auf der E10 östlich von abisko |
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baustelle auf der E10 östlich von abisko |
endlich haben wir die baustelle hinter uns. die kollonne löst sich rasch auf und bald sind wir wieder wie üblich ziemlich alleine unterwegs. nun schwebt unser jogi fast über die erst vor kurzem fertiggestellte fahrbahn. der neue belag ist durchgehend, es ist nicht so, dass nur kleine abschnitte neu asphaltiert wurden - es wäre wirklich interessant zu erfahren, warum der belag abschnittweise und nicht durchgehend entfernt wird. wir hätten in abisko unseren jogi auftanken wollen, aber wegen der baustelle habe ich die zufahrt zur einzigen tankstelle verpasst. nun nähert sich die nadel der tankanzeige beunruhigend dem unteren ende. etwa 40 km vor kiruna stoppen wir deshalb bei einem rastplatz und füllen den reservekanister in den tank. eine gute viertelstunde später erreichen wir die stadt. wir fahren am neuen bahnhof vorbei richtung stadtzentrum. allerdings ist etwas unklar, wo sich nun das stadtzentrum befindet. ein grossteil der stadt wird nämlich zur zeit gerade verschoben ! direkt unter kiruna wird eisenerz gefördert. es hat sich gezeigt, dass es weitere, riesige vorkommen gibt, aber damit diese abgebaut werden können, muss die stadt weichen. während die historischen gebäude abgebaut und an einer anderen stelle wieder aufgerichtet werden, werden die nicht erhaltenswerten häuser einfach abgerissen. die bewohner erhalten auf staatskosten an einem anderen ort ein neues zuhause. von diesem umzug nicht betroffen ist einerseits die industriezone im südosten der stadt und anderseits der campingplatz nordöstlich von kiruna.
unser ziel ist das industriegebiet, dort gibt es auch riesige supermärkte und eine grosse tankstelle. wir hoffen, bei letzterer eine neue batterie für unseren jogi zu bekommen. es braucht zwar viel geduld, bis sich endlich jemand unserem anliegen annimmt, aber dann werden wir von einer äusserst zuvorkommenden dame bedient, die uns hilft, die passende batterie zu finden. bei unserem VW bus befinden sich die beiden batterien unter den vordersitzen, dadurch sind deren abmessungen - vorallem die maximale höhe - vorgegeben. die tankstelle hat eine erstaunlich grosse auswahl, bald haben wir ein modell gefunden, welches zwar etwas weniger kapazität hat als unsere alte batterie, aber genau die richtigen abmessungen. es regnet gerade wieder ziemlich heftig, trotzdem baue ich die neue batterie gleich vor ort ein. dazu muss ich den führersitz ausbauen, darin habe ich jedoch übung, daher ist das eine kurze sache. die alte batterie können wir hier entsorgen. im nahen supermarkt kaufen wir lebensmittel ein, dann fahren wir zum turistbyrå kiruna lappland im noch bestehenden stadtzentrum. wir erkundigen uns nach zug- und busverbindungen zwischen kiruna und abisko, eine solche werden wir in einigen tagen brauchen, wenn wir zum start unserer mehrtägigen wanderung reisen. die dame erläutert uns die verschiedenen möglichkeiten und macht uns darauf aufmerksam, dass man im bus nur mit kreditkarte bezahlen kann - der chauffeur nimmt kein bargeld ! für den zug kann man fahrkarten nur online kaufen, es gibt am bahnhof weder schalter noch billetautomaten ! während wir im cafe direkt über dem touristenbüro zu mittag essen und einen kaffee trinken, beobachten wir ein paar, welches sein motorhome mitten im parkplatz vor dem haus parkiert hat. es ist abzusehen, dass sie das grosse fahrzeug nicht aus dem schmalen parkfeld fahren können, aber sie versuchen es trotzdem. prompt streift das heck das fahrzeug auf dem parkfeld daneben und zerbeult das auto auf der ganzen länge ... immerhin fahren sie nicht einfach davon, sondern kümmern sich um den angerichteten schaden ...
kurz vor 16 uhr machen wir uns wieder auf den weg. wir folgen der E10 ostwärts. es hat auch hier nur wenig verkehr, dafür setzt wieder ein kräftiger regen ein. bei svappavaara vereinigt sich die E10 mit der E45 und dreht richtung süden. wir fahren durch eine einsame gegend mit viel wald. kurz vor gällivare trennen sich die E45 und die E10 wieder, erstere führt nördlich am lapland airport vorbei, letztere südlich. die nördliche route ist etwas kürzer, daher folgen wir dieser. um 17:20 uhr erreichen wir unser tagesziel, den uns bestens bekannte camping gällivare.
gerade als wir uns fertig eingerichtet haben und ich aus dem wagen steige, kommt ein herr auf mich zu und fragt: "sind sie wirklich herr ambühler ?" ich bin total überrascht, der mann kommt mir überhaupt nicht bekannt vor. als ich bejahe, meint er: "sie kennen micht nicht, aber wir kennen sie ...". nun kommt auch noch seine frau dazu und sie erklären uns, dass sie unsere reiseberichte auf dem Internet gefunden hätten und sie sich davon inspirieren liessen. sie hätten schon lange einmal gerne den norden bereist, aber sich nie dazu entschliessen können. doch dann hätten sie den bericht unserer reise zu den lofoten aus dem jahr 2013 gefunden und beschlossen, unserer route zu folgen. allerdings wollten sie nicht die weite fahrt von deutschland nach lappland auf sich nehmen, deshalb sind sie nach kiruna geflogen und haben dort ein auto gemietet. nun verbringen sie erst ein paar tage rund um gällivare, dann werden sie richtung narvik auf weiter auf die lofoten hinaus fahren. das freundliche paar meint, sie hätten ihren augen nicht getraut, als sie am eingang unseren jogi stehen sahen und sie hätten nicht widerstehen können herauszufinden, ob sie tatsächlich die nacht auf dem gleichen campingplatz verbringen würden, wie die autoren des reiseberichtes, dem sie gerade folgen. schliesslich wünschen wir uns gegenseitig gute reise, dann machen wir uns auf den weg zur touristen information beim bahnhof. wir haben morgen den ganzen tag zeit und erkundigen uns deshalb nach wandermöglichkeiten rund um gällivare. aber ausser einem ausflug auf den dundret gibt es in der näheren umgebung kaum wanderwege. wir hatten gehofft, nördlich von gällivare etwas unternehmen zu können, aber die dame meint, dort gäbe es wegen der eisenerzmine kaum gelegenheit zu wandern. südwestlich von hier liegt der muddus nationalpark, dies wäre ein sehr lohnendes ziel. aber der zugang befindet sich im süden, das heisst, wir müssten knapp 80 km weit fahren um in den nationalpark zu gelangen - und natürlich wieder 80 km zurück. auf dem weg zum stora sjöfallets nationalpark werden wir übermorgen sowieso die erste hälfte dieser strecken fahren müssen, dreimal die gleich 40 km innert zwei tagen scheint uns dann doch etwas zu viel, zumal die wettervorhersage für morgen eher durchmischt ist, wir werden deshalb den muddus nationalpark bei einer späteren reise besuchen. auf dem rückweg zum campingplatz stoppen wir noch beim ICA, aber der laden hat bereits geschlossen. um 18:15 uhr sind wir wieder auf dem platz. wir geniessen erst die sauna und dann das abendessen. später führen wir die bücher nach und überlegen uns, was wir für unsere wanderung noch einkaufen müssen.
hinweis: die bilder auf dieser seite wurden mit einer GARMIN Virb action kamera aufgenommen, ausser das letzte bild, dieses wurde mit einer NIKON COOLPIX AW130 aufgenommen.
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