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island - sommer 2012 |
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donnerstag, 26-juli-2012: bakkagerdi, IS - dreki (askja), IS |
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wir frühstücken bei trübem wetter, bei der fahrt über den vatnskard begleitet uns dichter nebel, im hochland wechseln sich nieselregen und regenschauer ab und als wir beim askia unser zelt aufstellen, bläst ein kalter wind und es giesst wie aus kübeln. warm ist es heute nur im auto und unter dem wasserfall bei laugarvellir. trotzdem ist die fahrt durch das karge hochland ein herrliches erlebnis.
der campingplatz hatte sich gestern abend noch ziemlich gefüllt, eine gruppe isländer hatte mit ihren wohnwagen eine regelrechte wagenburg gebaut. ich fand die nacht trotzdem erstaunlich ruhig, aber susanne mein, es sei schon ziemlich laut gewesen. wir stehen gegen 0815 uhr auf. es fällt leichter nieselregen, wir frühstücken deshalb im vorzelt. als wir zusammenpacken macht der regen gerade für einen moment pause.
kurz nach 1000 uhr verlassen wir bakkagerdi. als wir über den kleinen pass fahren, befinden wir uns plötzlich in dichtem nebel. da, wo wir gestern eine herrliche aussicht auf die meeresbucht hatten, sieht man heute kaum die hand vor den augen. kurz bevor wir meereshöhe erreichen kommen wir aus dem neben, danach bessert sich das wetter etwas.
gut 30 km vor eglisstadir verlassen wir die strasse nummer 94 und biegen auf die strasse nummer 944 ab. diese bringt uns zum lagarfljot, einem gestauten fluss, den wir bei einem kraftwerk über einen damm überqueren. wir fahren an einsamen bauernhöfen vorbei bis wir die strasse nummer 925 erreichen, welche uns zur ringstrasse bringt.
bei skjoldolfsstadir tanken wir nochmals unseren wagen auf und trinken im nahen veitingar guesthouse eine tasse kaffee. das gasthaus ist top eingerichtet mit einem beamer an der decke, einer bühne mit lautsprecheranlage und weiss gedeckten tischen - aber wir sind die einzigen gäste. vermutlich finden hier regionale veranstaltungen statt, anders können wir uns die einrichtungen nicht erklären.
kurz vor mittag machen wir uns wieder auf den weg und verlassen nach wenigen kilometern die ringstrasse. wir folgen der unasphaltierten strasse nummer 923 bis brú, dort biegen wir ab auf die hochlandstrasse F910. es ist erstaunlich, dass unser navi auch hier im niemandsland problemlos die gewünschte route findet. neben einem ganz neuen GARMIN Nüvi 2585TV mit der aktuellsten europäischen strassenkarte und einer frontkamera haben wir auch ein GARMIN Montana 650t mit einer topografischen islandkarte im einsatz.
etwa 5 km nach brú verlassen wir die F910 wieder und folgen einer nummernlosen piste südwärts. das wetter zeigt sich von seiner trüben seite, es regnet ununterbrochen, nur die intensität variiert etwas ...
gegen 1300 uhr erreichen wir laugarvellir, wobei die letzten kilometer über eine kurvenreiche und äusserst holprige piste in ein kleines tal hinunter führen. als wir über die krete fahren, staunen wir nicht schlecht: am ende der piste stehen wohl etwa 50 pferde und gegen zwei dutzend menschen in knallorangen anzügen. einer der reiter spricht uns an, es stellt sich heraus, dass er ein schweizer ist. wir erfahren, dass die gruppe sechs tage durchs hochland zieht. wir packen unsere badesachen, denn hier hat es einen warmen wasserfall, deswegen haben wir dieses abgelegene zwischenziel angesteuert. tatsächlich gelangen wir nach ein paar schritten an einen warmen bach, der sich über einen felsen in ein kleines, künstlich gestautes becken ergiesst. wir ziehen trotz der kälte und des nieselregens unsere kleider aus und steigen splitternackt in den kleinen pool. das wasser hat eine sehr angenehme temperatur, der wasserfall selbst ist sogar ziemlich heiss. wir geniessen ein paar ungestörte minuten im warmen wasser, dann ziehen wir unsere kleider wieder an und gehen zum wagen zurück.
die gruppe mit den pferden ist immer noch da, was sie genau tun ist uns aber unklar - es sieht ein bisschen nach planlosem herumstehen aus. wir picknicken in unserem wagen. als sich die gruppe startbereit macht, machen wir uns wieder auf den weg, denn wir haben den eindruck, die reiter nehmen die selbe strasse wie wir.
bald sind wir wieder auf der krete und folgen nun wiederum der namenlosen piste in südwestlicher richtung bis zum halslon reservoir. hinter einem damm verläuft die strasse kurz westwärts, dann dreht sie wieder gegen süden. die piste ist meistens in einem guten zustand und erfordert eigentlich keinen allradantrieb, starke reifen und genügend bodenfreiheit ist alles, was das fahrzeug haben muss. neben sandigen abschnitten folgen immer wieder steinige strecken, die man nur langsam befahren kann.
kurz vor 1600 uhr gelangen wir wieder auf die hochlandstrasse F910. jetzt geht die fahrt wieder etwas zügiger in westlicher richtung. eine brücke führt uns über den joekulsa a fjoellum. in weitem bogen umfahren wir einen berg, der auf unserer karte keinen namen hat und erreichen schliesslich nach einer weiteren brücke kurz vor 1700 uhr den abzweiger zur hochlandstrasse F88. wir bleiben aber auf der F910 bis zur rangerstation und campingplatz dreki.
als wir vor 24 jahren hier übernachtet hatten, gab es nichts als ein plumpsklo und den bach zum waschen und zähneputzen. vor fünf jahren wurde nun ein visitor center, eine hütte mit 40 betten und sanitäre einrichtungen gebaut. inzwischen hat petrus wieder einmal seine schleusen geöffnet, es giesst wie aus kübeln und dazu bläst ein böiger wind.
lange sitzen wir im wagen und warten darauf, dass sich das wetter etwas beruhigt, aber vergeblich. schliesslich entscheiden wir uns, erst das regendach aufzustellen um danach das zelt einigermassen im trockenen aufbauen zu können. wir ziehen die regekleider an und es gelingt uns, trotz des kräftigen windes das regendach aufzustellen. danach bauen wir das zelt auf. als wir fertig sind, sind wir durch und durch nassen und schlottern wie die schlosshunde. susanne kocht das abendessen, das wärmt uns ein bisschen. obwohl es erst 2200 uhr ist, schlüpfen wir danach in die wärmenden schlafsäcke und schlafen bald ein.
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