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reise zum nordkapp
sommer 2006

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montag, 7-aug-2006: moskosel, S (4 km)

[ karte und GPS-daten ]
karten

zusammenfassung:

mit unserem schlauchboot und einem gemieteten kanu unternahmen wir eine tour auf dem see lulleja. eine abenteuerliche fahrt führte uns einen schmalen fluss hinauf, wobei es umgestürzte bäume und eine kleine stromschnelle zu überwinden galt. bei herrlichem wetter genossen wir die weitgehend unberührte wildnis und die abgeschiedenheit des hohen nordens. am abend gab es beim einkaufen einen kleinen zwischenfall mit unserem VW bus, der einfach nicht mehr anspringen wollte.


im detail:

als wir gegen neun uhr aufstanden, begrüsste uns sonnenschein und blauer himmel. wir frühstückten im schatten unseres VW busses. anschliessend machten wir uns bereit für unsere heutige kanutour. nach eingehendem studium der karte, entschlossen wir uns, den kleinen fluss zu suchen, den uns der platzwart empfohlen hatte. wir luden die rucksäcke mit der verpflegung, den fotoapparat und das GPS ins gemietete kanu und stachen kurz vor elf uhr in den moskoselet.

[ unser zelt und unser VW bus im sonnigen morgen auf dem campingplatz moskosel ] [ gedeckter frühstückstisch auf dem campingplatz moskosel ]
morgenstimmung auf dem campingplatz moskosel (für vergrösserung auf's bild klicken)

wir hielten auf die unterführung zu, welche unter der strasse nummer 45 hindurchführt und die beiden seen moskoselet und lulleja verbindet. anschliessend folgten wir dem westlichen seeufer. die sonne schien warm, ab und zu spendeten eine wolke etwas willkommenen schatten. die kinder hatten ihr schlauchboot gut im griff und auch wir kamen mit dem kanu gut voran.

[ mathias, daniel und katrin im schlauchboot auf dem lulleja ] [ katrin, daniel und mathias im schlauchboot auf dem lulleja ]
[ mathias, daniel und katrin im schlauchboot auf dem lulleja ] [ mathias, katrin und daniel im schlauchboot auf dem lulleja ]
unsere kinder unterwegs im schlauchboot auf dem lulleja (für vergrösserung auf's bild klicken)

nach etwa vierzig minuten erreichten wir die stelle, an welcher wir die einmündung des kleinen flusses vermuteten. wir paddelten nun dicht dem ufer entlang. das wasser war hier ganz seicht, manchmal streiften unsere boote gar den boden. wir entdeckten einen steinwall, der von menschenhand gebaut schien und folgten diesem. tatsächlich fanden wir einen schmalen flusslauf, der zwischen den bäumen verschwand.

[ susanne im kanu auf dem lulleja ] [ reto im kanu auf dem lulleja ]
susanne und reto im kanu auf dem lulleja (für vergrösserung auf's bild klicken)

gespannt folgten wir dem gewundenen wasserlauf. der fluss führte mitten durch einen wald und war kaum fünf meter breit, aber genügend tief, um problemlos paddeln zu können. hinter jeder biegung vermuteten wir das ende, aber es ging immer weiter. plötzlich wurde die fahrt aber durch umgestürzte bäume gestoppt, die quer über den fluss lagen. nach kurzer diskussion entschlossen wir uns zu versuchen, das hindernis zu überwinden. das schlauchboot der kinder konnten wir unter den bäumen hindurchschieben, aber unser kanu war zu hoch, wir mussten es über die bäume heben. dazu mussten wir aber vorher unser gepäck ins schlauchboot umladen, welches sich bereits hinter den bäumen befand. mathias und katrin waren damit hinter der nächsten flussbiegung verschwunden, wo sie daniel wieder einsteigen lassen wollten, der noch kurz austreten musste. plötzlich hörten wir ein lautes platschen und grosses gelächter - daniel war beim versuch ins boot zu steigen ausgerutsch und ins wasser gefallen ! zum glück war es warm, so dass ein kleines, unfreiwilliges bad nichts schadete ...
nun kamen die kinder zurück mit dem boot und wir konnten das gepäck umladen, danach hoben wir unser kanu über die baumstämme. wir luden das gepäck wieder in unser boot und setzten die entdeckungsfahrt fort.

[ umgestürzte bäume behindern die durchfahrt mit dem schlauchboot ] [ umgestürzte bäume behindern die durchfahrt mit dem schlauchboot ]
umgestürzte bäume behindern die durchfahrt (für vergrösserung auf's bild klicken)

nach einigen hundert metern stiessen wir wieder auf ein hindernis, diesmal eine kleine stromschnelle. das wasser war sehr seicht und einige grössere steine behinderten die durchfahrt. wir stiegen aus und stiessen die boote durch die stromschnelle. danach setzten wir die fahrt fort. der fluss wand sich immer weiter durch den unberührten wald.

[ mathias und katrin inspizieren die stromschnelle ] [ wir schieben die boote durch die stromschnelle ]
[ mathias, katrin und daniel mit dem schlauchboot in der stromschnelle ] [ reto schiebt das alu-kanu durch die stromschnelle ]
eine kleine stromschnelle muss zu fuss überwunden werden (für vergrösserung auf's bild klicken)

nach etwas mehr als einem kilometer lichtete sich der wald, der fluss schien sich in einem weiten schilfgürtel zu verlieren. das wasser war plötzlich wieder ganz seicht, wir konnten kaum mehr paddeln. erst gerieten wir in einige sackgassen, doch dann entdeckten wir die fortsetzung des flusslaufs und paddelten weiter. nach etwas mehr als zweihundert meter war dann aber definitiv schluss. rund herum gab es nichts als schilf. wir entdeckten in einiger entfernung zwei mächtige wasservögel. wir wollten diese nicht unnötig stören und es hätte auch wenig sinn gemacht, mit den booten ins schilf hinein zu fahren. wir hatten am waldrand eine sandbank gesehen, zu dieser kehrten wir zurück um rast zu machen.

[ unsere kinder unterwegs im schlauchboot auf dem schilfgesäumten flusslauf ] [ unsere kinder unterwegs im schlauchboot auf dem schilfgesäumten flusslauf ]
unsere kinder unterwegs im schlauchboot auf dem schilfgesäumten flusslauf (für vergrösserung auf's bild klicken)

wir assen unsere brote und genossen die abgeschiedenheit. im sand entdeckten wir abdrücke von rentieren, aber auch von stiefeln. ob hier wohl jäger unterwegs gewesen waren ? kurz vor 14 uhr machten wir uns auf den rückweg. schon bald waren wir wieder bei der stromschnelle. in fliessrichtung liess sie sich fast durchfahren. wegen dem tiefen wasserstand mussten wir aber doch kurz aussteigen und schieben. die kinder waren längst verschwunden, als wir unsere "blechbüchse" endlich durch die steine gezwängt hatten. während wir durch den schmalen flusslauf glitten entdeckten wir plötzlich einen kleinen biber im wasser. er schaute uns kurz an, tauchte dann aber blitzschnell ab, wobei er mit dem schwanz kräftig auf's wasser schlug. schade, wir hätten ihm gerne noch länger zugeschaut.

[ mathias, daniel und katrin durchfahren die stromschnelle mit dem schlauchboot ] [ mathias, daniel und katrin durchfahren die stromschnelle mit dem schlauchboot ]
unsere kinder durchfahren die stromschnelle (für vergrösserung auf's bild klicken)

bei den umgestürzten bäumen warteten die kinder auf uns. wir machten es wie auf dem hinweg, ausser dass daniel diesmal nicht ins wasser fiel. gegen 14:45 uhr erreichten wir den see wieder. allerdings fanden wir den durch gang zum offenen gewässer nicht auf anhieb. wir mussten unser GPS zu hilfe nehmen, um den richtigen weg zu finden. auf dem rückweg folgten wir dem östlichen ufer. kurz vor der unterführung bei der strasse entdeckten wir einen rastplatz mit schutzhütte direkt am see. wir machten nochmals rast und stärkten uns mit eistee und früchten. danach beobachteten wir, wie unsere kinder ihr boot durch die röhre steuerten, um ihnen sogleich zu folgen.

[ mathias, daniel und katrin machen eine kurze pause auf dem schlauchboot ] [ mathias, katrin und daniel steuern mit dem schlauchboot in die unterführung ]
kurze pause
(für vergrösserung auf's bild klicken)
unsere kinder paddeln in die unterführung
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um 15:45 uhr waren wir wieder beim campingplatz. auf der terrasse des camping-restaurants erfrischten wir uns mit kaffee und glace.

[ campingplatz moskosel vom boot aus gesehen ] [ unser VW bus und unser zelt auf dem campingplatz moskosel vom boot aus gesehen ]
campingplatz moskosel vom boot aus gesehen (für vergrösserung auf's bild klicken)

die kinder wünschten sich zum abendessen pizza. da es in der küche einen backofen hatte, entschlossen wir uns, im dorf einkaufen zu gehen, vielleicht konnten wir pizzas finden. während susanne und ich mit dem auto ins dorfzentrum fuhren, sollten unsere kinder das schlauchboot reinigen und zusammenpacken. wir hatten glück und fanden in einem kleinen laden tatsächlich pizzas. als wir wieder zurückfahren wollten, sprang bei unserem VW bus der motor nicht mehr an. er drehte zwar gut, aber er wollte einfach nicht laufen. wir versuchten es mehrmals, vergeblich. in der nähe standen zwei polen, die boten an, zu helfen. wir öffneten den deckel zum motor und alle schauten prüfend hinein. es war kein offensichtlicher defekt zu erkennen. der eine schien ein bisschen etwas von motoren zu verstehen. er entfernte den benzinschlauch um zu prüfen, ob überhaupt benzin floss, die pumpe arbeitete einwandfrei. er meinte, der zündverteiler würde etwas locker sitzen, aber sonst schien alles in ordnung. die polen schlugen vor, wir sollten versuchen, den wagen anzuschieben, aber auch das brachte nichts. selbst als wir versuchten, unseren VW bus mit dem auto der polen anzuziehen, sprang der motor nicht an. sie stoppten auf einem kiesplatz und wir schauten uns ziemlich ratlos an. ich fragte die polen, ob sie die telefonnummer der pannenhilfe kennen würden, aber sie verneinten. schliesslich baten wir sie, uns zum nahen campingplatz zu schleppen, denn unsere kinder waren dort immer noch alleine. sie meinten, das sei kein problem und wollten gerade ins auto steigen, als ich noch einmal versuchte, den motor zu starten - zur allgemeinen verblüffung sprang er an, als sei nichts gewesen ...
wir verabschiedeten uns von den hilfsbereiten polen und fuhren zurück zum campingplatz. die kinder schienen uns noch nicht vermisst zu haben. sie hatten inzwischen das schlauchboot gereinigt und perfekt zusammengefaltet.

susanne backte die pizzas im backofen, sie schmeckten herrlich - wir hätten noch eine mehr kaufen sollen. nach dem abwaschen setzten wir unsere jassrunde fort, während susanne unsere schmutzigen kleider wusch. kurz nach 23 uhr gingen die kinder zu bett. susanne und ich planten noch etwas die verbleibenden tage. bis göteborg lagen noch über 1300 km vor uns, wir versuchten die strecke so einzuteilen, dass wir dazwischen immer wieder einige tage am selben ort bleiben und noch etwas unternehmen konnten. gegen mitternacht war die planung gemacht, das nächste ziel hiess älvdalen, bis dahin würden wir es aber voraussichtlich nicht in einem tag schaffen.


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