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kanada/USA-reise sommer 2004 |
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dienstag, 27-juli-2004: fundy NP |
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wir frühstücken bei freundlichem wetter. um 1115 brechen wir auf und fahren ins nahe alma zum einkaufen, anschliessend nehmen wir die parkstrasse unter die räder. beim bennett lake hat es einen grossen picknic-platz, dort wollen wir zu mittag essen. der bennett lake ist ein stausee, das wasser ist sehr warm und ein kleiner sandstrand lädt zum baden ein.
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wie in den USA ist auch in kanada das thema "brot" ein übles - meistens findet man in den läden nur das von uns so gefürchtete "gummibrot", schwammig und von geringstem nährwert. wenn man glück hat, findet man vielleicht einmal ein baquet. darum hat susanne in weiser voraussicht hefe mitgenommen, damit wir gelegentlich selber brot backen können. genau das wollen wir heute tun. deshalb feuern wir einen der zahlreichen grills ein.
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wir machen sogenanntes "steckenbrot", auch "schlangenbrot" genannt. zuerst bereitet man nach folgendem rezept den teig zu:
zutaten:
- 1 kg ruch- oder weissmehl
- 4 gestrichene teelöffel salz
- 2 beutel trockenhefe (1 beutel = 7 g)
- 6..7 dl wasser
zubereitung:
- hefe mit etwas wasser anrühren
- alle zutaten in eine schüssel geben und zu einem teig kneten
- teig ruhen lassen und warten bis er auf doppelte grösse aufgegangen ist (ca. 1..2 h)
- teig zu rollen formen, in stücke schneiden, um einen stecken wickeln und über dem feuer backen
den teig rollt man wie unten in der mitte gezeigt zu einer dünnen "schlange" und wickelt diese um das ende eines steckens, siehe unten rechts. vorher muss die rinde am stecken weggeschnitzt werden.
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nun kann man das brot über dem feuer backen. dabei muss man darauf achten, dass das brot rundherum möglichst gleichmässig gebacken wird ohne dass es dabei anbrennt oder verkohlt.
um zu prüfen, ob das brot schon gut ist, klopft man auf den teig. klingt er hohl und lässt er sich ohne zu kleben vom stecken entfernen, so ist das brot fertig gebacken. was für eine abwechslung, was für ein genuss - än guete !
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gegen 1430 fahren wir zur küste hinunter. vor kurzem hatte das wasser den tiefsstand erreicht. bei herring cove sieht man die auswirkungen von ebbe und flut besonders dramatisch: da wo das wasser sonst über 10 meter tief ist, kann man jetzt auf dem meeresboden herumspazieren. karte 3 zeigt das besonders gut auf.
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aber auch am ufer kann man die spuren deutlichst sehen: hoch über unseren köpfen erkennen wir die linie das wasserhöchststandes. das seetang liegt nun im trockenen, sechs stunden später wird die ganze bucht wieder unter wasser sein.
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an gewissen stellen ist der meeresboden dicht mit muscheln übersät.
wir klettern über die felsen und finden schon bald die höhle, welche in der parkbroschüre erwähnt wird. die kinder klettern sofort hinein, weit kommen sie allerdings nicht.
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zum ärger unserer kinder unternehmen wir eine kurze wanderung zum aussichtspunkt "matthews head". wir folgen dem küstenwanderweg. dabei müssen wir von -10 auf gegen +100 m.ü.m. aufsteigen, in den augen unserer kinder eine unmenschliche anstrengung. daniel und mathias stürmen voraus und sind bald nicht mehr zu sehen, katrin schleppt sich hinter uns her und jammert ununterbrochen. wir versuchen es zu ignorieren und geniessen den ausblick auf die bay of fundy.
bei matthews head haben wir freien blick auf's meer. wir halten nach walen ausschau, aber ob die dunklen dreiecke, die wir ab und zu an der wasseroberfläche zu entdecken glauben, wirklich rückenflossen sind oder nur schatten auf den wellen, lässt sich nicht mit sicherheit sagen. plötzlich entdecken wir eine anzahl kajaks, die der küsten entlang rudern. die laune unserer kinder bessert sich etwas, als ihnen jemand einen feldstecher ausleiht, um besser beobachten zu können.
schliesslich machen wir uns auf den rückweg und sind gegen 1700 wieder beim auto. susanne hat ganz in der nähe unseres campingplatzes einen grossen spielplatz gesehen. vorallem daniel möchte endlich wieder einmal richtig fussballspielen. die begeisterung ist riesig, als wir beim spielplatz ein fussballfeld mit richtigen toren entdecken, vorallem weil das spielfeld sogar frei ist. daniel und katrin gegen mathias und mich lautet die mannschaftsaufstellung. aber schon nach wenigen minuten kommen zwei kanadische familien und fragen uns, ob wir zusammen einen match spielen können. wir einigen uns auf die mannschaften schweiz-verstärkt gegen kanada. der gegnerische torwart erweist sich zu mindest zu beginn als unbezwingbar und so geraten wir 2:0 in rückstand. endlich können auch wir einmal ein tor erzielen und das spiel wird etwas ausgeglichener. es gelingt uns, aus einem 4:2 rückstand noch ein 4:4 zu machen, doch dann schiesst die gegnerische mannschaft das alles entscheidende fünfte tor.
wir haben etwa eine stunde gespielt, nun sind wir völlig ausgepumpt. daniel und ich werde noch über tage unter muskelkater leiden. aber es hat gut getan, auch wenn daniel reklamiert, er sei viel zu wenig angespielt worden. wir plaudern noch ein wenig mit den kanadier, dann verabschieden wir uns.
wir fahren kurz zum campingplatz, dann machen wir uns noch einmal auf den weg zum bennett lake. die picknic area am see ist wirklich toll und so kochen wir hier unser abendessen.
kurz nach 2100 brechen wir wieder auf und fahren nochmals zur herring cove. dabei stoppen wir beim caribou lake um noch einmal die biber zu beobachten. wir versuchen heute noch leiser zu sein als gestern abend. daniel und ich gehen etwas voraus und entdecken einen biber, der gerade auf dem weg zum see ist. wir stehen auf dem steg zwischen bach und see, der biber müsste unter diesem steg hindurchschwimmen. er paddelt direkt auf uns zu, entdeckt uns aber plötzlich und kehrt wieder um. wir warten und der biber taucht tatsächlich wieder auf. er traut sich aber nicht näher. auch die anderen drei haben einen biber entdeckt und beobachten ihn, wie er an einem ast kabbert und diesen anschliessend durchs wasser schiebt. wir schauen noch eine weile zu, dann kehren wir zum auto zurück.
auf dem weg zur küste wählen wir wieder die steil abfallende naturstrasse, aber wir sehen auch heute keinen elch. inzwischen hat die flut das maximum überschritten. wir schauen in die bucht hinunter, wo wir heute mittag auf dem meeresboden herumgelaufen sind. jetzt ist die ganze bucht unter wasser, aber zum fotografieren ist es schon zu dunkel. wir wollen deshalb morgen früh nochmals hierher kommen, dann wird wieder flut sein.
gegen 2200 sind wir auf dem campingplatz und bringen die kinder zu bett. damit geht ein langer und abwechslungsreicher tag zu ende.