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norwegen-/schwedenreise sommer 2003 |
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freitag, 8-aug-2003: stockholm, S |
![]() karte und GPS-daten |
0800 heute wollen wir mit bus und u-bahn nach stockholm fahren. wir frühstücken und machen uns dann auf den weg zur nahen busstation. wir haben eine tageskarte für den öffentlichen verkehr gekauft, mit dieser können wir für wenig geld in und um stockholm bus, tram, u-bahn ("tunnelbana") und kursschiffe benutzen.
1010 es hat nicht sehr viel leute im bus. er folgt der strasse nummer 274 bis zur autobahn E18, auf dieser geht es südwärts richtung stockholm. bei "danderyd" verlässt der bus die autobahn und hält beim einkaufszentrum "mörby centrum". wir steigen aus und wechseln in die u-bahn. in rascher fahrt geht es nun ins stadtzentrum. bei der haltestelle "slussen" steigen wir aus und gehen über die brücke zum bootssteg, wo diverse kursschiff ablegen. mit dem schiff fahren wir zur halbinsel djurgarden und spazieren anschliessend am noch geschlossenen tivoli vorbei zum freiluftmuseum "skansen", dem ersten ziel unseres heutigen ausfluges.
1130 gerade hinter den kassen steht das unten abgebildete modell des freilichtmuseums, dieses gibt uns einen ersten eindruck von der grösse der anlage. "skansen" wurde 1891 gegründet und gilt als das erste freilichtmuseum der welt. historische häuser aus ganz schweden wurden an ihrem ursprünglichen standort sorgfältig zerlegt und hier wieder aufgebaut. daneben gibt es einen bereich mit werkstätten, wo diverse handwerkerInnen ihr geschick
zeigen. zudem ist ein kleiner zoo in die anlage eingebunden (siehe auch "skansen").
auf der übersichtskarte finden wir einen routenvorschlag, diesem folgen wir. eine lange rolltreppe bringt uns zum ausgangspunkt.
zuerst besuchen wir die glasbläser. wir beobachten, wie sie geschickt mit dem flüssigen rohstoff umgehen und in kürze aus einem unförmigen klumpen eine schöne vase formen. danach spazieren wir durch eine gepflegte gartenanlage und an einem spielplatz vorbei zu einem mächtigen herrenhaus. männer und frauen in historischen kleidern geben auskunft über das leben von damals. die einrichtung ist prunkvoll und trotzdem irgendwie karg.
sehr interessant ist das schulhaus. hier hat es nicht nur ein klassenzimmer mit spartanischen holzbänken, sondern auch eine wohnung für die familie des lehrers oder der lehrerin.
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als nächstes bewundern wir ein altes bauernhaus und eine mächtige scheune.
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auf dem weg zum tierpark besuchen wir eine düstere soldatenwohnung. sie befindet sich in einem kleinen haus mit niedrigen räumen. die mauern sind schwarz vom russ, an den wänden hangen alte waffen.
beim eingang zum tierpark befindet sich der vielfrass, ein etwas eigenartiges raubtier, das nur hier im norden europas vorkommt.
die wölfe erleben gerade aufregende momente. männer schauen sich das gehege an, möglicherweise soll am bach etwas geändert werden, der hier durch fliesst. die tiere laufen hin und her und beobachten die eindringlinge mit furcht und argwohn, es ist ihnen offensichtlich sehr unwohl. für uns besucher hat die aufregung den vorteil, dass sie stets in bewegung sind und wir sie so gut beobachten können.
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diese beiden wisente scheinen uns besonders mächtige exemplare zu sein, fast so gross wie ihre amerikanischen verwandten, die bisons. dazwischen liegt das kälbchen, den dreien ist es wohl auch viel zu warm.
genauso schlaff ist das riesige wildschein im gehege nebenan ...
etwas aktiver sind die luchse. die mutter ist eben von ihrem schattigen plätzchen aufgestanden, die kleinen schleichen durchs gras und erkunden ihre umgebung.
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im nächsten gehege treffen wir auf eine sehr interessante lebensgemeinschaft: bären und füchse. zwei bären balgen miteinander, während ein anderer sich einen spass daraus macht, die füchse von ihren schattigen plätzen zu vertreiben.
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nicht fehlen darf natürlich das schwedische "nationaltier", der elch. dieses elch-kalb ist erst einige monate alt, aber schon ganz selbständig.
1300 vom vielen laufen und schauen sind wir hungrig geworden. auf einer schattigen bank essen wir unsere brötchen. kaum haben unsere kinder den letzten bissen heruntergeschluckt, sind sie schon wieder am herumrennen. neben der sitzbank hat es eine weitsprunganlage, die muss natürlich eingehend ausprobiert werden. wir stärken uns noch mit kaffee und glace, dann setzen wir unseren rundgang fort.
ein weitere typischer vertreter der skandinavischen tierwelt ist das renntier. besonders auffällig sind das ausladende geweih und die knackenden fussgelenke, die bei jedem schritt ein eigenartiges geräusch machen.
auf unserem rundgang verlassen wir nun den zoo wieder. wir gelangen zu kleinen häuschen mit gepflegten gärtchen, sie sehen aus, wie unsere schrebergärten. wir erfahren, dass die regierung während dem zweiten weltkrieg kostenlos kleine grundstücke an familien abgab, damit sie kartoffeln und gemüse anbauen und so etwas gegen die lebensmittelknappheit beitragen konnten. neben den schrebergärten hat es auch einen reichhaltigen kräutergarten. in der mitte der kräuterbeeten steht eine silberne, glänzende kugel, die mich zu untem gezeigten selbstportrait inspiriert ...
"skansen" hat auch eine post, die tatsächliche briefe entgegen nimmt und einen eigenen poststempel hat. eine äusserst freundliche frau zeigt uns die vielen briefmarken, die man hier kaufen kann, aber auch ersttagsbriefe, bücher und vieles mehr. die kinder schreiben einige ansichtskarten, dazu kaufen wir einen ersttagsbrief zum todestag von astrid lindgren.
wir gelangen wieder zum ausgangspunkt unseres rundganges, zum handwerkerdorf. wir besuchen die aportheke, ein cafe, einen bäcker, aber auch ein "gewöhnliches" wohnhaus mit einem schönen wohnzimmer und einem einladend gedeckten esszimmertisch.
ganz zuletzt besuchen wir die mechanische werkstätte. die alten drehbänke, fräs- und bohrmaschinen usw. sind an einem zentralen motor angeschlossen. über wellen und riemen werden die verschiedenen maschinen angetrieben. es werden erinnerungen an meine ausbildung als feinmechaniker wach ...
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1600 ein eindrücklicher und erlebnisreicher besuch geht zu ende. wir stärken uns mit einem kaffee und glace, dann machen wir uns auf den weg richtung stadtzentrum. wir fahren mit dem tram bis zur endstation in der nähe des hafenbeckens und dann mit der u-bahn zur sveavagen. gemäss unserem reiseführer hat es hier ein sehr gutes "outdoor"-geschäft. bald haben wir die angegebene adresse gefunden, aber hier gibt es keinen solchen laden. wir gehen etwas die sveavagen hinunter richtung stadtzentrum und entdecken einige hundert meter später das gesuchte geschäft. offenbar sind die häuser hier links und rechts der strasse unabhängig voneinander nummeriert, denn das geschäft hat tatsächlich die angegebene adresse und das obwohl wir die gleiche hausnummer vorher auf der anderen strassenseite gesehen haben. ich kaufe mir eine neue regenjacke, dann fahren wir mit der u-bahn wieder ins zentrum. in einem riesigen warenhaus erhält katrin ein paar neue turnschuhe als verspätetes geburtstagsgeschenk.
1900 mit der u-bahn fahren wir auf die insel "gamla stan", wo wir durch die beiden gassen "vasterlanggatan" und "stora nygatan" spazieren. hier hat es viele läden und restaurants und es herrscht ein reges treiben. bei dem milden wetter fühlt man sich fast wie im süden. schliesslich lassen wir uns in einer pizzeria nieder zum nachtessen. wir sitzen draussen und geniessen die abkühlung. der kellner spricht italiensch, deutsch, englisch und schwedisch, von allem ein bisschen. die pizzas schmecken herrlich, ebenso der salat - die sauce mit essig, öl, pfeffer und salz selbst angemacht, gar nicht süss!
2045 es wird langsam zeit, zum campingplatz zurück zu kehren. wir spazieren noch einmal durch die belebten gassen bis zur nächsten u-bahn-station. gemäss fahrplan kann man beim einkaufszentrum "mörby" nicht in den bus einsteigen, so fahren wir bis zur haltestelle "danderyds sjukhus". leider fährt uns der bus gerade vor der nase weg, so müssen wir eine halbe stunde auf den nächsten warten. die fahrt zurück zum campingplatz verläuft ruhig. rasch bringen wir die kinder zu bett und schlüpfen wenig später auch unter die bettdecke.