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norwegen-/schwedenreise sommer 2003

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mittwoch, 6-aug-2003: stockolm, S

[ karte und GPS-daten ]
karte und GPS-daten

0800 heute gibt es ein eiliges frühstück, weil wir um 1030 am hafen sein müssen, um das schiff nach stockholm zu erwischen.

0955 wir marschieren los und folgen der hauptstrasse richtung stadtzentrum. wir schaffen die 2.5 km in weniger als 30 minuten. den letzten halben kilometer eilen daniel und susanne voraus, um am hafen die billette zu kaufen, allerdings vergebens, denn die kauft man erst auf dem schiff :-)

1030 pünktlich legt das schiff in vaxholm ab. wir blicken nochmals zurück auf das hübsche städtchen mit dem prachtvollen vaxholms hotel unmittelbar am hafen. hier trifft sich angeblich die schickeria von schweden zum stelldichein.

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vaxholm vaxholms hotel

die fahrt nach stockholm dauert eine stunde und zwanzig minuten. unterwegs legen wir einige male bei kleinen inseln an um passagiere ein- und aussteigen zu lassen. es herrscht reger verkehr auf dem wasser: schnittige motorboote, gemütliche segelschiffe, moderne und weniger moderne kursschiffe und auch nostalgische dampfer pflügen durch's wasser.

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modernes kursschiff nostalgischer dampfer
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einfahrt in stockholm häuserreihe
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vergnügungspark tivoli prunkvolles grand hotel

1150 wir erreichen stockholm. unglaublich, dieser verkehr auf dem wasser. wir legen ganz in der nähe des königsschlosses an, wo um 1200 die wachablösung stattfindet.

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königsschloss kunstvolle fassade des schlosses

1200 schon sind die wachsoldaten im anmarsch. hoch zu ross bahnen sie sich einen weg durch den regen verkehr, begleitet von lauter marschmusik. wir eilen zum innenhof, wo die eigentliche wachablösung stattfindet. es sind schon viele leute da und es kommen immer noch mehr. es herrscht ein grosses gedränge. zu beginn der wachablösung nehmen wir die kinder abwechslungsweise auf die schultern. doch wir lernen schnell, dass es einen einfachen trick gibt, um in die vordersten reihen zu gelangen: während der zeremonie wird die menge mehrmals geteilt, damit die reiter oder soldaten in den innenhof hinein oder daraus heraus können. nach dem einmarsch oder weggang schliesst sich der menschenring um den innenhof wieder. wenn man sich geschickt platziert, kann man dabei in die vorderste reihe gelangen. mathias und katrin schaffen es und auch ich bin sehr weit vorne. susanne und daniel haben das leider nicht mitbekommen und können kaum etwas sehen. wir verfolgen die endlos scheinende zeremonie. immer wieder spielt die kappelle, dann kommen und gehen soldaten und pferde. dazwischen wird auch einmal stramm gestanden oder herum gerannt. gegen ende der zeremonie kommen wieder reiter in den innenhof. dabei wird ein soldat von seinem pferd abgeworfen und er landet unsanft auf dem pflaster. anfänglich befürchte ich, er hätte sich mit seinem langen degen verletzt, aber das scheint nicht der fall zu sein. raschen kommen leute herbei und helfen dem sichtlich geschockten jüngling wieder auf die beine. bleich steht er da und wird wenig später weggeführt. möglicherweise hat er den arm gebrochen. die zeremonie geht indessen weiter, aber die truppe macht gar keinen disziplinierten eindruck mehr. die soldaten haben grosse mühe, die pferde unter kontrolle zu halten, ich kann mit vorstellen, dass sie alle froh sind, von hier wegzukommen. ein bisschen entäuscht sind wir, weil die kanonen nicht abgefeuert wurden, das gehört sonst eigentlich auch dazu. zwei tage später werden wir jedenfalls um diese zeit laute knallgeräusche hören ...

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aufzug der wachablösung stolze wachsoldaten hoch zu ross
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aufmerksamer wachsoldat
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berittene musikanten die trommler haben ganz besondere pferde
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alte kanonen im schlosshof die wachsoldaten marschieren ab
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strammstehen im schlosshof die ablösung ist abgestiegen

1300 die wachablösung ist vorbei, die menge zerstreut sich wieder. wir machen uns auf den weg richtung vasa-museum. dazu müssen wir um das hafenbecken herum spazieren. es ist ziemlich heiss, wir halten ausschau nach einem schattigen plätzchen zum mittagessen. im park beim vasa-museum hat es einige bänke im schatten hoher bäume, direkt am wasser, dort lassen wir uns nieder und essen. dabei können wir die vielfalt der boote bestaunen, die hier vorbeifahren. wir sehen kanu, kleine motorboote und segelschiffe, luxuriösen jachten, ein nachgebautes wikingerschiff und ein polizeiboot, das langsam dem ufer entlang gleitet. daneben fahren alle paar minuten kleine kursschiffe vorbei, welche die halbinsel "djurgarden" mit dem stadtzentrum verbinden.

1415 wir beschliessen, als nächstes das vasa-museum zu besuchen. hier erfahren wir in einem dokumentarfilm etwas über die unglückliche geschichte dieses einst so stolzen schiffes. es wurde 1628 im auftrag von könig gustavus adolphus gebaut. es sollte den anderen schiffen seiner zeit überlegen und weit voraus sein, indem es nicht nur eines, sondern zwei decks mit kanonen erhielt. um die macht des königs zu demonstrieren, wurde das schiff mit figuren reich verziert. fatalerweise wurde das schiff zu schmal konstruiert, bzw. es hatte wegen den vielen schweren kanonen seinen schwerpunkt so hoch über der wasserlinie, dass es auf seiner jungfernfahrt beim ersten windstoss kenterte und nach wenigen hundert meter reise kläglich unterging. dabei riss es zahlreiche besatzungsmitglieder in den tod.
anders franzén - ein spezialist für gesunkene schiffe - hatte sich das ziel gesetzt, die vasa zu finden und zu heben. mit einer selbstentwickelten methode suchte er die bucht von stockholm ab und fand schliesslich 1956 das wrack. drei jahre später gelang es der schwedischen marine, die vasa in einer spektakulären aktion an die oberfläche zu heben und dann in ein trockendock zu schleppen. dort wurde das schiff jahrelang mit chemikalien behandelt, um das wasser aus dem holz zu verdrängen und es zu konservieren. seit 1990 befindet sich die völlig restaurierte vasa in einem speziellen museum. mit aufwändigen massnahmen wird das klima trocken und der raum ziemlich dunkel gehalten. um zur vasa zu gelangen, muss man durch fünf türen hindurch gehen. im museum gibt es neben der vasa zahlreiche ausstellungen zum thema schifffahrt und kriegführung, aber auch zum leben in jener zeit (siehe auch siehe auch ... "Vasamuseet").

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vasa-museum von vorn ... ... und von hinten
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rumpf mit kanonenschächten imposanter bug
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blick auf's oberdeck reich verziertes heck

1640 wir haben uns viel zeit genommen für die vasa. nun gehen wir weiter zum freilichtmuseum "skansen", welches wir heute eigentlich auch noch besuchen wollten. aber die meisten attraktionen schliessen um 1700, da lohnt es sich nicht mehr, den eintritt zu bezahlen. wir essen vor dem museum ein glace und gehen dann zum hafen hinunter, um mit einem dieser kleinen kursschiffe zum bootssteg zu gelangen, von wo aus wir nach vaxholm zurückkehren möchten.

1830 mit einem dieser nostalgischen dampfer fahren wir nach vaxholm zurück. wir haben uns im oberdeck ganz vorne auf eine bank gesetzt, von hier haben wir eine herrliche aussicht. zudem bläst uns der kühlende fahrtwind ins gesicht, eine angenehme abkühlung. beim verlassen von stockholm begegnet uns die "amorella", ein mächtiges fährschiff der "viking line". auf dem weg nach vaxholm legt das schiff an zahlreichen haltestellen auf den kleinen inselchen an, was die fahrt etwas in die länge zieht.

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im hafen von stockholm tummeln sich schiffe aller art, vom kanu über motor- und segelboote ... ... bis hin zu mächtigen fähren und kreuzfahrtschiffen

2000 wir erreichen den hafen von vaxholm. nun liegen nochmals etwa 3 km fussmarsch vor uns. wir folgen dem vorschlag des GPS und gehen nicht der hauptstrasse entlang, sondern auf quartierstrassen durch wohnsiedlungen und am friedhof vorbei.

2040 wir sind wieder beim "jogi". susanne kocht das abendessen, danach gehen wir uns duschen. die kinder sind müde vom vielen laufen und schlafen schon bald in ihrem zelt. wir trinken noch einen heissen tee, bevor wir ebenfalls unter die bettdecke schlüpfen


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