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norwegen-/schwedenreise sommer 2003 |
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dienstag, 5-aug-2003: sala, S - vaxholm, S |
![]() karte und GPS-daten |
0815 zum frühstücken schleppen wir einer der herumstehenden holztische zum "jogi". weil wir ja heute nach stockholm fahren wollen und gestern im restaurant gegessen haben, haben wir nichts ausgeladen. die kinder haben offenbar in letzter zeit etwas wenig geschlafen, sie motzen jedenfalls dauern herum.
1045 wir fahren zur 8 km entfernten silbermine. es stehen bereits einige autos auf dem parkplatz, ein arbeiter ist damit beschäftigt, den grossen kiesplatz vor dem empfangsgebäude zu rechen, eine etwas eigenartige tätigkeit. wir erfahren, dass die nächste deutschgesprochene führung in etwa einer stunde beginnt. die kinder verbringen die wartezeit mit spielen, susanne schlender etwas durch das gelände der mine, ich arbeite ein bisschen an den tagebüchern.
1150 im empfangsgebäude hat es hinter der kasse eine garderobe, dort erhält jeder von uns einen "vampir-umhang", einen helm und gummistiefel. ein freundlicher herr begrüsst uns - die "reisegruppe" besteht nur gerade aus unserer familie, das ist natürlich toll. es stellt sich heraus, dass unser grubenführer ein student ist, der hier in schweden unter anderem deutsch studiert. sein vater ist zudem deutscher, das erklärt seinen deutschen akzent. er erzählt uns zuerst etwas aus der geschichte dieser silbermine. sie wurde vom gleichen könig gegründet, der auch die "vasa" (fehl-)konstruiert hat. das gestein wurde mit feuer tagelange geheizt, bis der felsen barst und das silbererz abgebaut werden konnte. dies ist ein äusserst langsames verfahren, dafür auch etwas weniger gefährlich als zum beispiel das sprengen mit dynamit.
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jeder besucher wird mit den 3 wichtigsten kleidungsstücken ausgerüstet | "the ambis" als vampire |
nach der einleitung werden wir zum eingangsstollen geführt. bevor wir den stollen betreten, erklärt uns unser grubenführer, dass die bergleute glauben, dass hier eine bergfee wohnt. um sie nicht zu überraschen und sie freundlich zu stimmen, muss man drei mal ans gestein klopfen. die bergfee kann einem grubengänger in verschiedenen farben erscheinen, welche gute, aber auch schlechte omen bedeuten. folgsam klopfen wir alle an die felswand, bevor wir uns in die tiefe wagen ...
eingangsstollen
metallene treppen führen uns in die unterwelt. immer wieder stoppen wir, um wissenswertes über die silbermine von sala zu erfahren. das gewonnene silber wurde vom königshaus zur herstellung von münzen genutzt. das bergwerk ist über 300 jahre alt, die reise in die tiefe ist gleichzeitig auch eine zeitreise. wegen dem langsamen abbrenn-verfahren dauerte es jahre oder gar jahrzehnte, bis ein stollen gebaut war. je tiefer wir kommen, desto mehr nähern wir uns der
gegenwart. zur zeit dürfen die besucher bis zu einer tiefe von 105 meter geführt werden. es gibt aber pläne, dass man einmal bis 250 meter tief in die mine einfahren darf. auf dem weg zum lift, der uns an die oberfläche zurück führt, ist der stollen bis zu 20 cm tief unter wasser, da sind wir froh um die hohen gummistiefel.
im zentrum der mine liegt ein grosser, runden stollen, der mehrere hundert meter in die tiefe reicht. hier wurden in kübel
bergleute in die tiefe gelassen, gelegentlich aber auch könige und pferde. auf gleichem weg kamen sie und das silbererz auch wieder ans tageslicht.
wir gelangen über treppen und stollen bis zum tiefsten punkt, von dort bringt uns ein aufzug wieder ans tageslicht. das war eine eindrückliche führung, ganz besonders auch für unsere kinder.
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stollen mit metalltreppe | leicht überfluteter stollen |
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abbaustelle | transportkarren und aufzugskasten |
1300 nun machen wir uns auf den weg richtung stockholm. über die strasse nummer 70 gelangen wir nach enköping.
1330 in enköping gehen wir einkaufen.
1346 nun geht es auf der autobahn E 18 weiter ostwärts. bald macht sich überall hunger bemerkbar.
1400 bei ekolsund überspannt eine eindrückliche brücke den mälaren. unmittelbar nach der brücke hat es einen rastplatz, hier essen wir unsere brötchen und geniessen anschliessend ein glace.
1510 nun müssen wir aber weiter. die fahrt über die autobahn erfolgt ereignislos, bis ...
1545 gerade als ich mich bei järfälla darauf konzentriere, die richtige ausfahrt zu erwischen, blinkt das berühmte rote lämpchen in der kühlwasseranzeige unseres "jogi". das bedeutet: zu wenig kühlwasser! wir verlassen die autobahn und stoppen bei einer tankstelle. ein erster blick unter den wagen zeigt nichts beunruhigendes, aber der kühlwassertank ist leer, völlig leer! da nirgends wasser herausläuft, meint der bordingenieur, wir sollten einfach mal wasser auffüllen und dann weiter schauen. wir holen im mc donalds 2 flaschen wasser und füllen das kühlwasser auf. auch jetzt ist unter dem wagen abgesehen von den üblichen tropfen öl keine flüssigkeit zu sehen, also fahren wir weiter.
1620 ohne weitere zwischenfälle erreichen wir unser tagesziel vaxholm. es hat zwar sehr viel verkehr auf den autobahnen, aber unser "jogi" hält durch! der campingplatz ist zwar nicht so überwältigend, wie man ihn uns geschildert hat, aber als ausgangsort für einen besuch stockholms ideal gelegen.
1710 wir fahren ins städtchen vaxholm zum einkaufen und erkundigen uns nach den schiffsverbindungen nach stockholm. als alternative kommt auch die kombination bus und untergrundbahn in frage.
1830 wir sind wieder auf dem campingplatz. da wir hier einige tage bleiben werden, stellen wir das grosse zelt auf und räumen soviel gepäck wie möglich aus dem "jogi" ins zelt. nach dem abendessen arbeiten wir an den tagebüchern.