[ schweden fahne ] schwedenreise sommer 2000 [ schweden fahne ]

montag, 7-august-2000: laxsjöns, S

[ karte und GPS-daten ]
karte und GPS-daten

0730 susanne treibt uns aus den betten. der wind ist immer noch da, aber der himmel ist wolkenlos. noch werfen die bäume am rand des campingplatzes lange schatten, es ist kühl im freien. der platz neben uns liegt schon in der sonne. da er frei ist, verschieben wir unsere tische kurzerhand dorthin und können so trotzdem an der sonne frühstücken.

[ M/S storholmen ] 0920 wir fahren nach bengtsfors, als wir einsteigen sind schon viele leute auf dem schiff.
[ in der schleuse ] 0955 mit nur 5 minuten verspätung legen wir ab. bald haben wir die strecke hinter uns, die wir gestern mit den kanus mühsam gegen den wind gerudert sind und erreichen die erste schleuse. vorsichtig manöveriert der kapitän das schiff in den schmalen kanal. hinter uns wird die schleuse zugemacht und dann das wasser abgelassen. langsam sinkt das schiff mit dem wasserstand. als dieser mit dem unteren niveau ausgeglichen ist, wird die untere schleusentür geöffnet und langsam gleitet die storholmen aus dem kanal. [ ausfahrt aus der schleuse ]
[ die zugbrücke wird geöffnet ] wenig später folgen die zweite und dritte schleuse und das ganze prozedere wiederholt sich. nördlich von billingsfors kreuzt der dalslands kanal die hauptstrasse nr. 164, über die wir vor kurzem gefahren sind. damit unser schiff weiterfahren kann, muss die zugbrücke aufgezogen werden. nach der brücke folgen zwei weitere schleusen, bevor wir in den laxsjön gleiten.
[ zugbrücken für bahn und strasse ] jetzt geht es in zügiger fahrt am campingplatz vorbei richtung dals langed. dort kreuzt neben einer strasse auch die bahnlinie den kanal, beide zugbrücken müssen hochgezogen werden. gerade hinter den brücken folgt eine anlegestelle, passagiere steigen ein und aus. nach wenigen hundert metern folgen die schleusen sechs bis neun, kurz danach eine weitere zugbrücke und schleuse zehn. jetzt sind wir im schmalen, aber langgezogenen ravärp. [ ein kurzer, künstlicher kanal ]
immer wieder hat es schmucke häuser am ufer. auch die häuschen der schleusenwärterInnen sind oft hübsch herausgeputzt und haben gepflegte gärten. während wir über den ravärp fahren, wird im unterdeck das mittagessen serviert, fisch und andere "leckereien". wir verpflegen uns aus dem rucksack an deck, nun hat es viel platz und die sonne scheint herrlich warm. wir fahren durch einen künstlichen kanal und passieren schleuse nummer elf. [ schleusenwärter-haus ]
[ in der schleuse vor dem äquadukt ] 1400 wir erreichen haverud, aber obwohl dieses städtchen unser zielort ist, dauert es noch 40 minuten, bis wir aussteigen können. jetzt folgt nämlich der spektakulärste teil der fahrt: zuerst bringen wir schleuse nummer zwölf hinter uns und dann überqueren wir den äquadukt. dieser 32.5 meter lange kanal überquert als brücke eine schlucht, durch die ein wilder fluss tobt. dank dieser ingeniösen meisterleistung konnte vor über 100 jahren ein durchgehender wassertransport ermöglicht werden, wo gemäss "experten meinung" ein landtransport unvermeidbar war. zum abschluss folgen die schleusen dreizehn bis fünfzehn. bevor wir das schiff verlassen können, wendet dieses und macht sie bereit für die morgige rückfahrt. [ die schleusen-kaskade bei haverud ]
[ der äquadukt von haverud ]

1440 wir machen einige weitere fotos vom äquadukt, dann marschieren wir zum nahen bahnhof.

[ triebwagen der DVVJ ] 1530 pünktlich taucht der dieselbetriebene zug der "dal-västra värmlands järnväg" (DVVJ) auf. zwar sieht das überwucherte gleis hier aus, als ob schon lange kein zug mehr gefahren wäre, aber er kommt. einem tip im reiseführer folgend steigen wir ganz vorne ein, gerade hinter dem führerstand. es lohnt sich, die fahrt über das holperige gleis ist wirklich sehr abenteuerlich. der kleine zug stoppt einige mal auf dem weg nach bengtsfors, leute steigen ein und aus. kurz vor billingsfors - wir sind gerade mit 80 km/h unterwegs - macht der lokomotivführer eine vollbremsung. wir haben keine ahnung, warum er gestoppt hat. nun rollt der zug gar rückwärts. die kondukteuse ist von ihrem bequemen sessel aufgesprungen und steht in der offenen tür. plötzlich ruft sie aufgeregt "stopp, stopp" und der zug hält. sie springt aus dem wagen und verschwindet, der lokführer folgt ihr. alle passagiere schauen aus dem fenster und wundern sich, was hier wohl geschehen ist. wenig später kommt die junge frau zurück - mit einem grossen vogel auf dem arm. er hat braun-weisse federn, es scheint eine junge möve zu sein, allerdings ein besonders grosses exemplar. offenbar ist der vogel auf dem hinweg mit dem zug kollidiert, ein flügel scheint gebrochen zu sein. das tier verhält sich erstaunlich ruhig. die frau hält die möve behutsam in den händen, während sich der zug wieder in bewegung setzt. bald haben wir die entstation in bengtsfors erreicht. die frau verschwindet mit dem vogel im bahnhof, wir machen uns auf den weg zum joker.

1630 wir fahren zurück zum campingplatz, susanne kocht ein köstliches abendessen. nach dem abwaschen bringen wir die kinder ins bett, anschliessend planen wir die kanu-tour von morgen. wenn das wetter weiterhin schön ist, wollen wir einen tag länger hier bleiben und nochmals eine kanutour machen, diesemal aber MIT schleusen-erlebnis ...


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