[ schweden fahne ] schwedenreise sommer 2000 [ schweden fahne ]

dienstag, 8-august-2000: laxsjöns, S

[ karte und GPS-daten ]
karte und GPS-daten

0830 als wir aufstehen ist der himmel wolkenlos, der heftige wind hat nachgelassen. wir frühstücken an der sonne.

[ reto, katrin und mathias im kanu ] 1100 heute hat die dame am schalter keine bedenken, uns kanus zu vermieten. wir machen aus, dass wir zwischen 1700 und 1800 bei högsbyn abgeholt werden sollen, wir werden uns telefonisch melden, wenn wir dort sind.
wir stechen mit den beiden kunststoff-kanus in den sehr ruhigen laxsjön. diese boot gefallen uns noch besser als die "blechbüchsen", sie laufen ruhiger und scheinen noch weniger widerstand zu haben, als die metallenen. die sonne brennt heiss, das klare wasser spiegelt das blau des himmels wider. bald taucht hinter uns das schiff auf, welches heute von bengtsfors nach haverud fährt. es tuckert in einigem abstand an uns vorbei.
1200 wir erreichen die beiden ziehbrücken vor dals langed, eine für die bahn, die andere für die strasse. unmittelbar dahinter liegt die erste schleuse. wir legen beim warteplatz an, ich überquere mit katrin und mathias zu fuss die strasse und suche den schleusenwärter. er meint, er würde das nötige veranlassen, damit wir durchfahren können. die beiden kinder müssen erst zu toilette, sie dürfen die im haus des schleusenwärters benutzen. anschliessend gehen wir zum kanu zurück und gleiten unter der geschlossenen strassenbrücke hindurch in die schleuse. diese schleuse überwindet gar kein gefäll, es ist uns nicht ganz klar, warum es hier überhaupt eine schleuse hat. am wahrscheinlichsten scheint uns, um die strömung im nachfolgenden kanal zu bremsen. der schleusenwart erklärt uns, dass wir bis högsbyn eine gebühr von SEK 180 zu entrichten hätten. wir können diese bei ihm bezahlen und erhalten dafür eine art lochkarte, aus der hervorgeht, wieviel wir bezahlt haben und in die die schleusenwärterInnen entsprechende löcher knipsen können. das schleusentor hinter uns wird geschlossen, dann geht das vor uns auf und wir paddeln weiter. eine halbe stunde später erreichen wir das südliche ende des laxsjön. hier sind die ersten richtigen schleusen. die junge schleusenwärterin erklärt mir, dass jetzt gerade einige schiffe noch oben geschleust werden, in etwa einer stunde könnten wir die schleusen in umgekehrter richtung benutzen. [ im kanal bei dals langed ]

1245 wir entschliessen uns, hier auf der wiese auf einer kleinen landzunge vor der schleuse zu mittag zu essen. es hat nun zwar einige vereinzelte wölklein am himmel, aber es ist weiterhin sehr warm. kaum haben wir unsere kanus an land gezogen, kommen einige enten dahergewatschelt. unsere kinder füttern sie grosszügig mit ihren broten, später am tag werden sie es bereuen und wegen hunger jammern. die enten sind gar nicht scheu und fressen einem das brot aus der hand. eine besonders freche ente belagert daniel und wir warten nur darauf, bis sie ihm das brot aus der hand schnappt, aber das traut sie sich dann doch nicht, obwohl das verlangen offensichtlich sehr gross ist.
da wir fast kein bargeld mehr haben, gehe ich zu fuss ins nahe dorf. in einem laden erfahre ich, dass es etwa 1.5 km weiter unten einen bancomat hat.

[ M/S storholmen in der schleuse ] 1345 pünktlich zu der zeit, die uns das mädchen vorausgesagt hat, können wir in die oberste schleuse einlaufen. vorher kommt uns noch die M/S storholmen entgegen, das schiff, mit dem wir gestern von bengtsfors nach haverud gefahren sind. nachdem das hintere schleusentor geschlossen wurde, werden die klappen im vorderen schleusentor geöffent und das wasser spritzt in das unter uns liegende schleusenbecken. langsam sinkt der wasserstand. am besten merkt man das am seil, an welchem wir uns festhalten. es wird immer länger, wir müssen immer mehr nachgeben. schliesslich befinden wir uns zwei bis drei meter unter dem anfänglichen wasserstand. in der fast leeren schleuse fühlen wir uns ein bisschen wie in einer nassen, tiefen gruft. die schleusentore sind bei weitem nicht dicht, überall spritz wasser herein. auch die wände der schleusen sind nicht dicht, an vielen stellen dringt wasser aus den ritzen. endlich geht das vordere tor auf und wir gleiten in einen kurzen kanal zur zweiten schleuse. aus dieser kommen uns zwei motorboote entgegen, die langsam und vorsichtig an uns vorbei tuckern. hier wiederholt sich der ganze ablauf. aus der zweiten schleuse gelangen wir direkt in die dritte schleuse und dann durch einen kurzen kanal in die vierte. die durchfahrt durch die vier schleusen hat etwa 45 minuten gedauert, ohne die wartezeit gerechnet. nun sind wir wieder in natürlichem gewässer. [ wir kreuzen die M/S storholmen ]

1430 bei dals langed legen wir bei einem öffentlichen landeplatz an. ich finde den bancomat nach kurzem fussmarsch, nun haben wir wieder genügend bargeld.

[ susanne, daniel und katrin im kanu in der schleuse ] 1500 wir folgen dem kleinen see weiter südwärts und gelangen wenig später zu unserer letzten schleuse. schon ganz routiniert paddeln wir zu den halteseilen und strecken dem schleusenwärter unsere karte hin. der knipst das entsprechende loch hinein, schliesst das hintere schleusentor und lässt das wasser durch das vordere tor herausströmen. sobald der pegelstand das tiefere niveau erreicht hat, wird das vordere tor geöffnet und wir paddeln aus der schleuse hinaus. wir befinden uns nun im ravärp, einem langgestreckten, schmalen see. bis högsbyn liegen nur noch etwa 5 km vor uns, mit diesen booten kann man eine solche distanz locker in einer stunde zurücklegen. [ susanne paddelt aus der schleuse ]
[ seerosen ] unterwegs versuchen wir seerosen zu fotografieren, was gar nicht so einfach ist. das kanu bewegt sich immer in die falsche richtung und wenn die position endlich optimal wäre, befindet sich die wunderschöne blüte in meinem schatten ... beim achten anlauf klappt es endlich.
auf den letzten kilometern geniessen wir nocheinmal die herrliche landschaft. die wälder reichen fast überall bis zum ufer. auf den wenigen lichtungen stehen schmucke häuschen. die meisten sehen aus wie wochenend-häuser, aber einige scheinen permanent bewohnt zu sein.

1610 wir umschiffen eine landzunge, hier wird der ravärp bedeutend breiter. an dieser bucht muss högsbyn liegen. wir finden eine flache stelle zum landen und ziehen die boote aus dem wasser. hier hat es so etwas wie eine mission. auf einem lageplan wird das eine gebäude als kirche, das andere als speissaal bezeichnet. da wo die beiden fussballtore stehen soll ein campingplatz sein. unmittelbar dahinter führt das bahngleis von haverud nach bengtsfors vorbei. die häuser sind abgeschlossen, die waschanlagen im freien sind ziemlich demoliert. immerhin gibt es noch frischwasser für unsere durstigen kinder.

[ wildgänse ] 1645 ich rufe beim campingplatz an und schildere unsere position. in der nähe steht ein auto auf einem parkplatz, dieser ort muss also mit dem wagen erreichbar sein. in einer halben stunde will jemand bei uns sein. daniel und katrin haben noch nicht genug und schieben ihr kanu wieder ins wasser. auch ich paddle noch etwas durch die von schilf umgebene bucht und fotografiere wildgänse.

1715 schon erscheint der wagen vom campingplatz. wir laden unser gepäck ein und die beiden kanus auf den bootsanhänger, dann geht es in gemütlicher fahrt zurück zum campingplatz.

1800 alles schreit nach hunger, darum kocht susanne rasch das abendessen. nach dem abwaschen essen wir ein glace und ich spiele anschliessend mit daniel und katrin eine runde minigolf.

2100 die kinder sind im bett, wir geniessen den letzten abend in dalsland im joker.


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