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reise nach finnland und nordschwedensommer 2016 |
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dienstag, 2-aug-2016: syterstugan, SE |
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die hüttenwartin scheint überrascht, dass die beiden zimmergenossen und wir um 8:30 uhr immer noch im bett liegen. während wir in der hütte frühstücken herrscht freundliches wetter, aber kaum sind wir zu unserem tagesausflug richtung tärnasjön aufgebrochen, zieht eine regenwand über das fjäll. im laufe des tages herrscht wechselhaftes wetter mit einigen regengüssen, aber auch sonnigen abschnitten. wir überqueren den südlichen tärnasjön auf einer inselkette, die mit sieben brücken zu einem durchgehenden pfad verbunden ist. um 12:45 uhr picknicken wir bei sonnenschein an einem kleinen see. auf dem rückweg begegnen wir unseren zimmergenossen. während wir über die sieben brücken wandern, regnet es nochmals, dann wird es zusehends sonniger. hinter uns entdecken wir plötzlich einen wunderschönen regenbogen. um 16 uhr sind wir wieder bei der syterstugan. wir machen uns frisch und trinken anschliessend im aufenthaltsraum einen kaffee. während dem abendessen ist der himmel bedeckt, aber gegen 20:30 uhr wird es noch einmal schön und wir geniessen die abendsonne hinter unserer hütte. in dieser zeit ziehen zwei damen von uns unbemerkt im zimmer ein. während sie das abendessen kochen, schlüpfen wir in unsere schlafsäcke und sind bald eingeschlafen.
wir - und auch unsere zimmergenossen - schlafen bis gegen 8:30 uhr. das scheint eher ungewöhnlich zu sein, denn plötzlich taucht die hüttenwartin auf um zu sehen, ob bei uns alles in ordnung sei. sie scheint etwas überrascht, dass wir alle noch in den betten liegen. unsere zimmergenossen hatten sich gestern abend eher besorgt erkundigt, ob wir früh aufstehen möchten und schienen ziemlich erleichtert, als wir nein sagten. sie gehen für's frühstück wieder ins freie, wir essen unseres in der hütte und geniessen die toll aussicht. als die beiden zurück kommen, unterhalten wir uns ein wenig. sie bestätigen, dass sie mutter und sohn sind. er hätte auf der mehrtägigen wanderung über den kungsleden im zelt übernachten wollen, aber die mutter hatte bedenken und wollte lieber in hütten übernachten. als entgegenkommen hätte sie dafür eingewilligt, immer im freien zu essen, ein interessanter kompromiss. sie wollen heute bis zu den tärnasjöstugorna wandern, das ist die gleiche richtung, in die auch wir gehen möchten. allerdings werden wir im gegensatz zu ihnen wieder hierher zurück kehren, wir gehen deshalb davon aus, dass wir uns unterwegs noch einmal begegnen werden.
der morgen ist recht sonnig, aber als wir uns auf den weg richtung tärnasjön machen, zieht plötzlich eine graue regenwand übers fjäll und es beginnt nach weniger als einem kilometer zu regnen. anfangs steigt der kungsleden etwas an richtung stokkeklippen, dann geht es durch einen lichten birkenwald gegen den see hinunter.
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regenwand über dem fjäll | kungsleden richtung stokkeklippen |
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blick auf den tärnasjön | fjäll in der nähe der stokkeklippen |
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kungsleden durch lichten birkenwald | steg durch sumpflandschaft |
bevor wir das ufer ereichen, durchqueren wir eine ausgedehnte sumpflandschaft. auch hier hat es lange stege, damit man keine nassen schuhe bekommt. neben dem weg entdecken wir einige wunderschöne pilze. kurz vor 11:30 uhr erreichen wir die malerische uferlandschaft des südlichen tärnasjön. die regenfront ist inzwischen weiter gezogen, das wetter bessert sich erfreulicherweise zusehends.
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sumpflandschaft zwischen stokkeklippen und tärnasjön | |
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pilze entlang des kungsleden in der nähe des tärnasjön | |
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uferlandschaft in der nähe des südlichen ende des tärnasjön |
nun beginnt der spektakulärste teil unserer heutigen wanderung. im südlichen ende des langezogenen tärnasjön hat es viele kleine inseln, sieben brücken verbinden die inseln zu einem durchgehenden pfad vom ost- zum westufer und umgekehrt. dieser pfad ist teil des kungsleden und über diesen wandern wir nun. die ersten beiden brücken sind nicht viel mehr als holzstege mit bloss einem geländer auf einer seite. die dritte brücke ist eine eindrückliche hängebrücke. zwischen den brücken kommen wir an fantastischen uferlandschaften vorbei. der blaue himmel und die weissen wolken spiegeln sich auf der wellenlosen wasseroberfläche, es sieht atemberaubend aus !
vor dieser reise habe ich am sprachzentrum der universität und ETH zürich einen schwedisch kurs besucht. dabei habe ich unter anderem zahlen und ordnungszahlen gelernt. letztere kann ich nun gut anwenden: första, andra, tredje, fjärde, femte, sjätte och sjunde bro - erste bis siebte brücke. die worte zu lernen ist eine sache, viel schwieriger finde ich die aussprache im schwedischen. "sieben" heisst "sju", ausgesprochen "chü" und zwanzig heisst "tjugo", ausgesprochen "schügo". bei den zahlen zwischen 21 und 29 lässt man das "go" weg und so heisst 27 "schüchü", geschrieben tjugosju - ich finde das nicht sehr naheliegend ...
diese dinge gehen mir durch den kopf, während wir über die verbleibenden vier brücken wandern, alles mächtige hängebrücken. auch hier spiegelt sich der himmel im wasser. wenn wir richtung süden blicken, sind die wolken zur zeit wieder ziemlich düster und das wasser fast schwarz. blicken wir dagegen richtung norden, dann sieht der himmel viel freundlicher aus.
nach der siebten brücke folgt der weg noch kurz dem östlichen seeufer, dann dreht er weg vom wasser. wir wandern durch eine sumpfige sträucher-landschaft mit vielen wilden beeren. später kommen wir an mehreren kleinen, malerischen seen vorbei, dann folgt wieder sumpflandschaft. um 12:45 uhr gelangen wir an einen weiteren kleinen see. die sonne bricht gerade durch die wolken, dies scheint uns der perfekte moment um zu rasten. wir machen es uns ein bisschen abseits des weges gemütlich und geniessen die brote aus dem rucksack. plötzlich fallen aus heiterem himmel ein paar regentropfen, aber wir nehmen das gelassen hin.
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sträucher-landschaft beim südlichen tärnasjön | kleiner see beim südlichen tärnasjön |
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kungsleden nahe des ostufers des südlichen tärnasjön |
nach einer stunde machen wir uns auf den rückweg. nach kurzer zeit treffen wir auf unsere zimmergenossen. wir unterhalten uns ein wenig. der mann fragt uns, über wie viele brücken wir denn nun gegangen seien und ist sehr erstaunt als wir beide umgehend "sieben" sagen. zum einen habe ich jede brücke auf dem GPS eingetragen und auch fotografiert, zum anderen geht mir seit heute morgen das lied "über sieben brücken musst du gehen" durch den kopf. nicht dass ich peter maffay wirklich mag, aber die assoziation lässt sich kaum vermeiden. so lassen wir die beiden nach norden ziehen, während wir weiter südwärts wandern. noch einmal fällt etwas regen, dann wird und bleibt es sonnig. wir haben die sieben brücken längst hinter uns und steigen gerade richtung stokkeklippen hinauf, als wir bei einem blick zurück einen fantastischen regenbogen über dem tärnasjön entdecken. das wunderbare phänomen hält erstaunlich lange an, jedes mal wenn wir zurück blicken, erscheint uns der regenbogen noch schöner. als wir uns der syterstugan nähern, ragt der norra sytertoppen vor uns in den himmel. um 16 uhr sind wir wieder bei der fjällstation.
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stege entlang des kungsleden | regenbogen über dem tärnasjön |
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regenbogen über dem tärnasjön | |
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blick auf den südlichen tärnasjön | hochebene unterhalb der stokkeklippen |
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norra sytertoppen | syterstugan |
wir holen uns am fluss einen eimer frisches wasser und machen es auf dem holzofen warm, damit befreien wir uns von schmutz und schweiss. danach setzen wir uns in den grossen aufenthaltsraum der fjällstation und kochen uns eine tasse kaffee. anschliessend ruhen wir uns in unserem zimmer etwas aus. als wir um 18:45 uhr unser nachtessen zubereiten, ist der himmel wieder mit dunklen wolken bedeckt. nach dem abwaschen führen ich das tagebuch nach. wir entsorgen das gebrauchtwasser und trinken in der hütte eine tasse tee. plötzlich bricht die sonne noch einmal durch die wolkendecke und es gibt einen wunderschönen abend. wir setzen uns auf die bank hinter der hütte und geniessen den sonnenuntergang.
als wir um 21 uhr wieder in die hütte hineingehen, sind wir zu unserer überraschung nicht mehr alleine. zwei damen sind von uns unbemerkt in das zimmer eingezogen. als wir gegen 21:25 uhr in die schlafsäcke schlüpfen, beginnen die beiden frauen zu kochen. trotzdem sind wir wenig später bereits eingeschlafen.
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