estland, finnland, norwegen und schweden, sommer 2013
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estland, finnland, norwegen und schweden, sommer 2013 |
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montag, 5-august-2013: namsos, NO |
 karten |
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nach dem frühstück mieten wir beim empfang des campingplatzes eine doppel-draisine. als wir starten, ist der himmel bewölkt, die temperatur sehr angenehm. wir pedalen dem fluss namsen entlang richtung osten, dabei überqueren wir einige brücken und rollen durch drei tunnel. bei skage endet die befahrbare strecke. auf dem rückweg pflückt susanne wilde heidelbeeren. beim einzigen rastplatz essen wir zu mittag. anschliessend geht es westwärts, vorbei am campingplatz bis zum gleisende in der nähe des stadtzentrums. wir spazieren zu einem einkaufszentrum und geniessen einen kaffee in der sonne. um 1400 uhr sind wir wieder beim campingplatz. auf dem weg zum schwimmbad oasis gehen wir im coop einkaufen. als wir dort losfahren, stirbt der motor unseres wagens ab und lässt sich nicht mehr starten. eine hilfsbereite lehrerin schleppt uns zum "auto mester", wo man nach längerem untersuch auf verdacht die zündspule wechselt. so kommen wir doch noch zum schwimmbad tief im felsen und gegen 1845 uhr auch wieder zum campingplatz.
unser handy weckt uns um 0820 uhr. wir frühstücken im freien, auch wenn der himmel bedeckt ist. nach dem abwaschen gehen wir zur reception und mieten eine doppel-draisine. wir erhalten die nummer eins und schliessen daraus, dass wir die ersten und bis jetzt einzigen sind, die auf den schienen unterwegs sind. das ist gut, so können wir unser eigenes tempo fahren. wir heben das schwere gefährt aufs gleis, zurren den rucksack, die fototasche und das GPS fest und starten richtung osten.
die schienen verlaufen zwischen der strasse nummer 17 und dem fluss namsen. wir haben einen wunderbaren ausblick auf das wasser und den dahinter liegenden hügelzug. wir fahren über einige brücken und durch drei kurze tunnels. das gleis ist in einem guten zustand, ab und zu ragt ein busch in die spur, aber da sind wir uns von anderen strecken ganz anderes gewohnt. als wir uns dem ort skage nähern, sehen wir die weisse kirche in der sonne leuchten. bei der strasse 434 endet der befahrbare streckenabschnitt, wir haben 10.3 km in 35 minuten zurückgelegt.
wir machen ein paar fotos, dann wenden wir unsere draisine und nehmen den rückweg in angriff. unterwegs stoppen wir, damit susanne wilde himbeeren pflücken kann.
ziemlich genau auf halbem weg hat es einen sehr hübschen, gedeckten rastplatz mit aussicht auf den fluss. obwohl es erst 1120 uhr ist, stoppen wir und nehmen unser gefährt vom gleis. während wir picknicken fallen einige regentropfen, zum glück hat es hier ein dach. plötzlich hören wir das typische rauschen der metallräder auf den schienen und schon bald rollte eine doppel-draisine mit fünfköpfiger besatzung an uns vorbei.
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| auf dem rückweg | eine weitere brücke |
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| weitere tunnel-durchfahrt | |
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| und gerade noch ein kurzes tunnel | |
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| wieder am ufer des namsen | und noch ein tunnel |
xxx
gegen mittag heben wir unsere maschine wieder aufs gleis und fahren weiter westwärts. eine viertelstunde später sind wir wieder beim campingplatz. wir wollen auch den westlichen abschnitt noch erkunden und fahren deshalb weiter. wenig später überquert die strasse nummer 17 den fluss und auch unser gleis, von nun an heisst das gewässer namsfjorden. auf diesem abschnitt dient der schienenstrang auch als fussweg und joggingbahn. damit man gehen, bzw. laufen kann, wurde der bereich zwischen den schienen mit kies aufgefüllt. wir holpern über eine strasse und haben kurze zeit später glück, dass wir bei einer überwachsenen weiche nicht entgleisen. bei der strasse 769 endet das gleis abrupt. wir sind ganz in der nähe des ortszentrums von namsos, heben die draisine vom gleis und machen sie mit dem schloss an einem pfosten fest. zu fuss gelangen wir zum nahen einkaufszentrum, wo wir kaffee und kuchen kaufen und beides auf einer bank im freien geniessen.
schliesslich kehren wir zur draisine zurück, wenden diese und setzen sie wieder aufs gleis. diesmal passen wir auf bei der weiche, denn in diese richtung kann sie mit der draisine nicht befahren werden. wir müssen absteigen und unser gefährt über die weiche schieben. eine viertelstunde später sind wir wieder beim campingplatz. wir möchten nun ins schwimmbad oasis, vorher wollen wir die postkarte an meine gotte einwerfen und etwas einkaufen.
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| tunnel-durchfahrt auf dem rückweg zum campingplatz | hier dient der schienenstrang auch als fussweg |
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| wolken spiegeln sich im namsen | herrliche flusslandschaft bei namsos |
beim coop finden wir einen briefkasten und die gewünschten lebensmittel. als wir losfahren wollen, bockt unser jogi wieder, springt dann aber doch an. aber als ich vor dem kreisel anhalte, stirbt der motor ab und lässt sich nicht wieder starten. die frau hinter uns steigt aus und fragt, ob wir hilfe benötigen. da sich der motor nicht mehr starten lässt, bejahen wir. sie holt ihren SUV und schleppt uns zum nahen "auto mester". die freundliche frau ist lehrerin und muss morgen nach den sommerferien zum ersten mal wieder zur arbeit. sie meint, es sei schön, jemandem helfen zu können. sie erklärt uns, dass es am anderen ende der stadt auch eine VW-garage gäbe, dass aber alle zum "auto mester" gehen würden, weil dieser günstiger sei. viele mitarbeiter hätten vorher in der VW-werkstatt gearbeitet und nun hätten sie einen eigenen betrieb gegründet. sie erklärt dem mann am empfang, was unser problem ist. dieser holt einen mechaniker, der den motor des VW busses sehr gut kennt. der mechaniker spricht gut englisch und meint, er sei der einzige norweger nördlich von trondheim, der sich mit diesem fahrzeug auskennt. obwohl bald feierabend ist, nimmt er sich unserem jogi an. wie es nicht anders sein kann, springt der motor natürlich auch bei mehreren versuchen problemlos an ! er macht ein paar routine-checks und meint dann, wir sollten ein bisschen fahren und morgen nochmals vorbeikommen. aber als ich vom parkplatz vor der werkstatt auf die strasse hinausfahren will, stirbt der motor erneut ab und lässt sich nicht mehr starten. der mechaniker hat es gesehen und steht schon neben unserem wagen. er findet es gut, dass es hier passiert ist und schaut sofort in den motorraum. nach einigen messungen meint er, die zündspule könnte kaputt sein, denn es hätte kein strom auf den zündkerzen. da er im lager keine passende zündspule findet, nimmt er kurzerhand eine von seinem motor. er meint, er hätte einige solche motoren für sich, er würde sie für motorsport benutzen - was immer er auch damit meint. mit der ersatz-zündspule - welche deutlich älter aussieht als unsere - startet der motor sofort und scheint auch etwas ruhiger zu laufen. der mechaniker meint, wir sollen nun ein bisschen herumfahren und morgen nochmals vorbeikommen um die bezahlung zu regeln - der mann hat ein unglaubliches vertrauen !
noch einmal räumen wir unser gepäck wieder nach hinten und bedanken uns für die hilfe. wir fahren zum oasis, gemäss unserem reiseführer ist dies eines der grössten schwimmbäder in einem felsen. wir staunen, wie man auf die idee kommen kann, ein so grosses schwimmbad, es hat unter anderem ein 50 meter becken, in einem berg unterzubringen. ich vermute, der berg wurde während dem zweiten weltkrieg als bunker oder lager ausgehöhlt - diese vermutung wird später von der dame beim empfang auf dem campingplatz bestätigt. wir schwimmen zuerst 500 meter, ich freue mich, dass dies mit meinem knie so gut geht. danach schwitzen wir in der dampfsauna und nach einer erfrischenden dusche schliessen wir den besuch im sprudelbad ab.
kurz vor dem campingplatz machen wir einen halt um einige fotos zu machen. unmittelbar neben dem campingplatz liegt das pistenende des namsos lufthavn. als pilot hätte man hier die möglichkeit, unterwegs auf dem campingplatz zu übernachten - sozusagen ein campingplatz mit eigenem flughafen ...
um 1845 uhr sind wir wieder auf dem campingplatz. das nachtessen können wir bei sonnenschein im freien geniessen. danach führe ich die bücher nach und unterhalte mich per skype mit hermann. später gehen wir uns duschen und kurz vor mitternacht zu bett.
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