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reise nach nordschweden |
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sonntag, 27-juli-2008: moskosel, S |
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am mittag starten wir zu einem knapp 9 km langen river rafting trip auf dem fluss piteälven. der wasserstand sei zwar recht tief und der fluss nicht mehr so wild wie vor 3 wochen, aber wir haben trotzdem viel spass auf dem wasser. den nachmittag verbringen wir auf dem herrlichen campingplatz. am abend machen wir eine elchsafari - wir sehen die rapids bei ljusselet und 3 rentiere.
da wir erst um 1145 uhr beim 10 km entfernten "lapland rafting cafe" sein müssen, können wir ausschlafen und dann gemütlich bei strahlendem sonnenschein am seeufer frühstücken. kurz nach 1130 uhr machen wir uns auf den weg, keine 10 minuten später sind wir beim bootsverleih. wir werden sofort mit der nötigen ausrüstung ausgestattet. dazu gehört ein neopren-anzug mit füssen, eine schwimmweste und ein helm. bevor wir aufbrechen, werden wir vom freundlichen helfer fotografiert. das boot ist schon bereit, wir setzen uns in den etwas klapprigen transporter und fahren etwa einen kilometer fluss aufwärts, dort befindet sich der einstieg.
die ambis in rafting vollmontur
(für vergrösserung auf's bild klicken)auf dem boot werden wir von zwei männern begleitet, der eine ist der guide und bootsführer, der andere ist ein praktikant aus frankreich. er ist student und macht hier in moskosel ein praktikum. das boot ist schnell ins wasser gebracht, dann werden uns die sitzplätze zugewiesen. "wer möchte am meisten nass werden ?" fragt der guide. mathias und daniel werden dazu bestimmt, vorne im boot zu sitzen. katrin und susanne werden links platziert, der praktikant und ich rechts, der guide sitzt im heck. bevor wir ablegen gibt es eine kurze einführung. wenn jemand aus dem boot fällt, so soll er sich am seil festhalten und auf keinen fall das paddel loslassen, werden wir angewiesen. wenn jemand im wasser treibt, so muss er darauf achten, dass die beine nicht nach unten hängen, denn die grösste gefahr im fluss ist, an einem stein oder holzstück eingeklemmt und dann unter die wasseroberfläche gedrückt zu werden. um das schiff zu steuern, ist die mitarbeit aller bootsinsassen nötig. der guide benutzt dazu zwei kommandi: "forward" bedeutet, dass wir vorwärts paddeln müssen, "backward" heisst dagegen rückwärts paddeln. der guide gibt uns diese anweisungen in englisch, wir übersetzen für unsere kinder das wichtigste auf deutsch, dann sind wir startbereit. schon treiben wir mitten im fluss und schauen gespannt auf die ersten wellen. grundsätzlich ist die fahrt wohl harmlos, aber wir neulinge haben keine ahnung, was uns erwartet. bei der ersten stromschnelle paddeln wir gemäss den anweisungen unseres guides und kommen ganz gut durch die hindernisse. schon bald taucht die brücke beim rafting cafe auf. ein anderer guide steht oben und fotografiert unsere vorbeifahrt.
river rafting auf dem fluss piteälven
(für vergrösserung auf's bild klicken)nach der brücke folgt der wildeste abschnitt. wir paddeln gemäss den anweisungen des guides. als er merkt, dass wir ein ganz gut funktionierendes team sind und uns die sache mächtig spass macht, steuert er das boot absichtlich durch die besonders grossen wellen. einmal wird katrin von einem schlag ins boot geschleudert, aber über bord geht glücklicherweise niemand. nach etwa halber strecke wird der fluss ruhig. wir können uns treiben lassen. der guide zaubert aus einer kleinen tonne fruchtsaft und kaffee hervor. er lädt die kinder ein, ins wasser zu springen und die anzüge und schwimmwesten zu testen. bei diesem herrlich warmen wetter muss man ihnen dies nicht zweimal sagen. schon sind die drei im wasser. sie treiben viel schneller flussabwärts als unser boot und so müssen wir kräftig paddeln, um mit ihnen mithalten zu können. plötzlich wird das wasser nochmals unruhig. unser guide packt die drei kinder und hievt sie nacheinander zurück ins boot. dann erschallen noch einmal seine anweisungen, während wir durch die letzte stromschnelle schauckeln. am ziel der tour wartet bereits der fahrer mit dem transporter und hält unsere ankunft mit unserer kamera fest. wenig später ist das boot auf dem anhänger festgemacht und wir holpern über einen waldweg zurück zum rafting cafe.
ende der river rafting tour
(für vergrösserung auf's bild klicken)auf der rückfahrt plaudere ich etwas mit dem französischen praktikanten. er macht ein wirtschafts-studium und analysiert hier die ökonomie dieses bootsverleih. er träumt von einer eigenen, sich selbstversorgenden siedlung, die in vollem einklang mit der natur existieren soll. unklar sei, ob er dieses projekt in frankreich oder hier in schweden realisieren soll, meint er. in nordschweden wäre mehr ungenutztes land verfügbar, aber es sei halt weit entfernt von seiner heimat. es wäre interessant zu wissen, ob er sein projekt je wird realisieren können ...
beim rafting cafe ziehen wir uns um, dann verabschieden wir uns herzlich von unserem guide und dem franzosen. der guide meint, wir sollen nächstes mal einen monat früher kommen, dann sei der fluss noch viel wilder. wir würden den rat gerne befolgen, aber mit drei schulpflichtigen kindern und einer lehrerin ist man bei der zeitlichen wahl der ferien halt sehr eingeschränkt.
zurück auf dem campingplatz essen wir zu mittag, danach geniessen wir ein glace auf der sonnenterrasse des restaurants. katrin und ich bauen dabei unseren vorsprung beim jassen um einen weiteren sieg aus. den rest des nachmittages verbringen die kinder in unserem gummiboot auf dem see, während ich mich unseren fotos und unseren tagebüchern widme.
"böötle" auf dem moskoselet
(für vergrösserung auf's bild klicken)nach dem nachtessen starten wir zu einer "elchsafari". in der hoffnung, irgendwo auf einen elch zu stossen, machen wir eine ausgedehnte rundfahrt durch die angrenzenden wälder. wir folgen dem fluss piteälven aufwärts und gelangen gegen 2130 uhr ans ende einer stichstrasse direkt am ufer. es hat dutzende von wohnautos die hier wild campieren. es ist ein sehr schöner platz, aber man kann sich kaum draussen aufhalten, denn es hat millionen von mücken. etwas weiter flussaufwärts sehen wir einen mächtigen wasserfall. diesen könnte man auch mit dem boot befahren, allerdings sind auf dieser tour keine kinder erlaubt und ich weiss auch nicht, ob wir das wirklich überlebt hätten - es sieht extrem spektakulär aus.
wir fahren auf der stichstrasse zurück bis zur ersten kreuzung, dort schwenken wir nun westwärts. es ist uns allerdings nicht klar, ob die strasse beim fluss endet, oder ob es dort eine brücke hat. während wir mit knapp 30 km/h durch den wald rollen, halten wir weiterhin angestrengt ausschau nach einem elch, aber es lässt sich weit und breit kein tier blicken. unmittelbar neben der strasse hat es ein eisenbahngleis. gemäss reiseführer fährt hier einmal am tag die innlandbahn vorbei. plötzlich trabt ein rentier auf der waldstrasse vor uns her, verschwindet aber bald wieder zwischen den bäumen. als wir der fluss erreichen, staunen wir nicht schlecht. hier hat es eine brücke der besonderen art: strasse und schiene teilen sich dieses bauwerk ! es gibt eine schranke und da diese offen ist, wagen wir uns auf die brücke. wir stoppen um ein bild zu machen, denn man sieht unseren jogi nicht jeden tag auf einem eisenbahngleis.
kombinierte strassen/eisenbahn-brücke
(für vergrösserung auf's bild klicken)auf dem rückweg nach moskosel folgt die strasse weiterhin meistens dem gleis. wir sehen zwar ab und zu einen jägerstand im wald, aber die hälgen haben sich entweder gut versteckt oder treiben sich zur zeit in anderen gegenden herum. um 2230 uhr sind wir wieder beim campingplatz. wir geniessen den abend am see. auch heute gibt es wieder einen tollen sonnenuntergang, aber dunkel wird es natürlich nach wie vor nie.