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kanada/USA-reise sommer 2004

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mittwoch, 21-juli-2004: du saguaney NP - baie-sainte-catherine

[ karte und GPS-daten ]
karte

wir frühstücken im schutz der gruppenhütte, denn die lästigen "black flies" sind auch heute morgen wieder überall. nach dem essen packen wir zusammen und fahren zum visitor center am ende der parkstrasse am ufer der baie eternite. hier hat es eine ausstellung über die entstehung des saguenay fjords, aber die texte zu den bildtafeln sind leider nur auf französisch vorhanden, das ist für uns etwas schwierig zu verstehen. mehr spass macht der film, in dem zwei schüler zusammen mit einem piloten in einem helikopter über den saguenay river fliegen und unterwegs viele fragen stellen, die der pilot geduldig beantwortet. auch hier ist der gesprochene text französisch und die mit "englisch" angeschriebenen kopfhörer gehen leider nicht, aber der film ist auch so eindrücklich und ein bisschen etwas verstehn wir trotzdem.

kurz nach 1030 machen wir uns auf den weg richtung sankt lorenz strom. kaum sind wir losgefahren, entdecken wir einen fuchs auf der strasse. er trägt eine beute im maul und trottet vor uns dem strassenrand entlang. erstaunlicherweise bleibt er auf der strasse, er scheint etwas zu suchen. wir folgen ihm und machen dabei einige bilder. als ich unseren wagen anhalte, wechselt er die strassenseite und kommt nun auf uns zu. immer wieder schaut er ins gras neben der strasse, bleibt aber auf dem asphalt. schliesslich läuft er wieder vor uns her. als ich versuche, an ihm vorbeizufahren, erhöht er das tempo, bleibt aber immer noch auf der strasse. ich möchte ihn nicht in bedrängnis bringen und verlangsame wieder. es scheint, der fuchs sucht einen durchgang. immer wieder schaut er ins gebüsch, aber entweder stört ihn das nasse gras oder es ist der falsche weg. als er wieder am strassenrand entlang läuft, überhole ich ihn schliesslich. ich sehe ihn noch im rückspiegel auf der strasse laufen, bis er hinter einer biegung verschwindet.

[ fuchs auf der parkstrasse ] [ fuchs auf der parkstrasse ]

die fahrt nach baie-sainte-catherine am sankt lorenz strom verläuft ohne zwischenfälle. die strasse 170 macht einen weiten bogen, so dass sich die reise etwas in die länge zieht. endlich taucht der riesige strom vor uns auf. wir folgen der küstenstrasse 138 bis baie-sainte-catherine, dort buchen wir bei AML eine "whale watching tour" für heute nachmittag. wir folgen der strasse weiter bis zur fähre über den saguenay river, aber den gesuchten campingplatz können wir nicht finden. von einem aussichtspunkt aus haben wir einen herrlichen ausblick auf die einmündung des saguenay river in den sankt lorenz strom und auf die gegenüberliegende stadt tadoussac.
hier haben wir zum ersten mal seit tagen wieder handy-empfang. wir erhalten ein SMS von der familie hörnlimann. sie melden, dass sie heute ebenfalls hier eine whale-watching-tour gebucht haben, die nacht werden sie auf einem campingplatz etwa 30 km nördlich von tadoussac verbringen, wir sind uns also schon sehr nahe. da wir sie telefonisch nicht erreichen können, hinterlassen wir eine nachricht auf der sprachbox und senden ein SMS zurück. wir hoffen, dass wir uns in den nächsten tagen finden werden oder zumindest einmal direkt kontakt aufnehmen können ...

[ saguenay river ] [ tadoussac ]

wir fahren wieder zurück nach baie-sainte-catherine und finden einige kilometer ausserhalb des dorfes den gesuchten campingplatz "du fjord". wir erhalten einen etwas knappen aber angenehm schattigen platz im wald, stellen unser zelt auf und essen zu mittag.

[ campingplatz "du fjord" bei baie-sainte-catherine ]

um 1500 machen wir uns wieder auf den weg nach baie-sainte-catherine. unterwegs gehen wir einkaufen, dann fahren wir zum hafen und warten auf unser boot. wir sind bei den ersten die einsteigen dürfen und ergattern uns einen super platz auf dem stegartigen ausbau ganz vorne im schiff. um 1600 legen wir ab zu unserer mit grosser spannung erwarteten "whale watching tour". im prospekt wird garantiert, dass wir wale sehen werden. das klingt einerseits vollmundig und weckt anderseits grosse hoffnungen. an bord ist neben der schiffbesatzung eine "wissenschaftliche mitarbeiterin", welche laufend kommentiert, was es zu sehen gibt. sie spricht französisch und englisch, das hilft enorm.

[ boot der AML ]

wir fahren zu einer markanten stelle hin, wo das wasser an der oberfläche sehr unruhig ist. hier trifft das salzwasser aus dem fast 900 km entfernten atlantik auf das süsswasser aus dem saguenay river. das wasser durchmischt sich nicht richtig, es entstehen "wassertaschen", in welchen die fische eingeschlossen sind. die wale wissen das und schlagen sich an solchen stellen den bauch voll. tatsächlich sehen wir nach knapp zehn minuten fahrt die ersten minke whales auftauchen. und es sind nicht nur zwei oder drei, sondern dutzende von walen umgeben uns. gebannt starren wir auf die wasseroberfläche und versuchen zu erahnen, wo der nächste auftauchen wird. ich bemühe mich, die wale zu fotografieren, aber das ist gar nicht so einfach, denn die tiere sind nur einige sekunden an der wasseroberfläche.

[ rückenflosse eines minke whale ] [ rücken eines minke whale ] [ 2 minke whales ]

schliesslich setzt sich das boot wieder in bewegung und wir fahren einige kilometer weiter. aber schon nach kurzem tauchen wieder wale auf und der kapitän stoppt die maschine. erneut sind wir von walen umgeben. neben den kleineren minke whales sehen wir auch vereinzelte finwale. beim nächsten stopp entdecken wir eine gruppe seehunde. sie schauen alle neugierig in unsere richtung, lassen aber das boot nicht zu nahe kommen. wir fahren an einem mächtigen leuchtturm vorbei, der eine untiefe im fluss markiert. gerade als der kapitän das boot wendet, taucht ein mächtiger finwal auf. die kleineren boote um uns herum haben ihn offenbar auch gesehen, jedenfalls drängen sie sich alle in unsere nähe. der finwal kommt viel weniger oft an die wasseroberfläche als die verhältnismässig kleinen minke whales, darum ist er noch schwieriger zu erkennen. am besten sieht man den ausgestossenen atem, der wie eine mächtige fontäne in den himmel stiebt. die fontäne ist nicht etwa ausgestossenes wasser, sondern kondensierte luft.

[ leuchtturm im sankt lorenz strom ]

wir fahren richtung hafen, legen aber nicht an, sondern fahren noch ein stück in den saguenay river hinein. im mündungsbereich tummeln sich die weissen beluga. wir können sie im wasser sehen, obwohl sie kaum die oberfläche berühren. überall leuchten die weissen körper, man muss aber aufpassen, dass man sie nicht mit den schaumkronen auf den wellen verwechselt.
um 1800 legen wir im hafen von tadoussac an und ein teil der passagiere verlässt das boot. eine viertelstunde später sind wir wieder in baie-sainte-catherine, wo auch wir von bord gehen. das war ein herrliches erlebnis - ein ausflug mit einem kajak wäre natürlich noch eine steigerung ...

wir fahren zurück zum campingplatz und lassen den erlebnisreichen tag im licht der untergehenden sonne ausklingen.


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