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schwedenreise sommer 2000 | ![]() |
freitag, 11-august-2000: vänersborg, S |
![]() karte und GPS-daten |
0900 als wir aufstehen ist der himmel zwar immer noch grau, aber es ist trocken. wir frühstücken im freien, danach machen wir den joker fahrbereit, denn heute gehen wir auf elchsafari auf dem hunneberg.
1130 wir fahren nach vänersborg, wo wir im tourist office eine detailierte karte vom naturschutzgebiet erhalten.
1240 der hunneberg liegt im südwesten von vänersborg etwa 60..100 meter über der stadt auf einem tafelberg. eine etwas über 20 km lange naturstrasse führt rund um das gebiet herum, im innern gibt es viele wanderwege. wie schon auf der letzten elchtour sitzen wir zu fünft vorne im joker und spähen in den wald. dies hier soll das elchreichste gebiet schwedens sein, hier müssen wir einfach ein solches tier sehen !
1400 wir haben die runde beendet und parken beim bergagarden, wo wir picknicken. bergagarden ist eine mischung zwischen einem bauernhof und einem museeum. auf der wiese laufen hühner und ein hahn herum und picken brotkrummen und was sie zwischen den tischen sonst zu fressen finden. es hat einen schönen garten und etwas weiter weg weiden einige pferde. die typischen roten holzhäuser sind herausgeputzt. in der cafe-stube steht ein langer, gedeckter tisch und es werden diverse handarbeiten, aber auch honig und tee zum verkauf angeboten. nach dem essen trinken wir einen kaffee und geniessen den selbstgemachten kuchen. anschliessend besuchen wir das naturet, wo die heimischen tiere ausgestellt sind und zusammenhänge in der natur erläutert werden. leider sind die meisten exponate defekt, alles wirkt etwas verwahrlost, obwohl es einst mit viel liebe eingerichtet und zum beispiel für schulklassen hervorragend geeignet wäre - sehr schade.
1620 ganz in der nähe hat es einen kleinen see, um den ein wanderweg führt. in der hoffnung, noch weitere elche zu entdecken, wollen wir um diesen see herum spazieren. wir ziehen die wanderschuhe an und machen uns auf den weg. auf der westseite folgen wir erst einer strasse, denn elche bevorzugen ja pfade, wo die bäume nichts so eng stehen. später wechseln wir auf den wanderweg, der etwas dichter dem seeufer entlang führt. das gebiet ist sehr sumpfig, manchmal hat es holzstege, damit man nicht im morast versinkt. wir sehen hufspuren und kothaufen, die wohl von elchen stammen, aber es lässt sich kein tier blicken. auf etwa halbem weg fängt es zu unserer überraschung an zu regnen. darauf sind wir überhaupt nicht gefasst, wir haben nur den fotoapparat, aber keine regenjacken dabei. im dichten wald sind wir aber recht gut geschützt und es hört auch schon bald wieder auf. auch auf dem rückweg auf der anderen seeseite lässt sich auch kein elch blicken, obwohl uns dieser see ideal für elche geeignet scheint. vielleicht ist es einfach noch etwas zu früh.
1820 wir sind wieder bei unserem wagen und ziehen die nassen und schmutzigen wanderschuhe aus. weil die elche erst bei dämmerung auf futtersuche gehen, wollen wir in diesem naturschutzgebiet zu nachtessen, fahren aber auf den kleineren halleberg, weil es dort angeblich mehr elche hat als hier.
1830 bevor wir auf den halleberg wechseln, fahren wir nocheinmal rund um den hunneberg, wir entdecken einen hasen, einen grossen, schwarzen specht und einen raubvogel, der wie ein habicht aussieht - aber keinen elch.
1940 nun fahren wir auf die hauptstrasse hinunter, welche zwischen den beiden tafelbergen hindurch führt und dann hinauf zum halleberg. die zufahrtsstrasse führt mitten durch eine einfamilienhaus-siedlung, die leute, die hier leben, werden wohl nichts sehr glücklich sein über uns touristen. auf dieser stichstrasse sind mehr autos unterwegs als auf dem rundkurs vorher. wir fahren bis ans ende bei ekebacken, wo es einen kleinen tümpel hat. auch hier stehen zahlreiche wagen und es ist ein kommen und gehen, wir können uns nicht vorstellen, dass es hier einem elch wohl sein soll. die elche sehen das offenbar auch so, es lässt sich jedenfalls keiner blicken. susanne kocht das abendessen und wir geniessen es im joker. dabei schauen wir immer gespannt zum waldrand hinüber und zum teich hinunter, aber nichts bewegt sich. langsam wird es dunkel. um 2200 wird bei unserem campingplatz die schranke geschlossen, wir müssen uns auf den heimweg machen. vorher spazieren wir noch bis zum nahen wald, aber nichts rührt sich.
2135 wir machen uns auf den rückweg. kurz nach der abfahrt erreichen wir eine kreuzung. in einigen hundert meter entfernung steht ein auto - und in seinem scheinwerferlicht ein mächtiger elch ! leider verschwindet er rasch im wald. vorsichtig fahren wir weiter. die bäume reichen bis an die strasse, hier hat man sehr wenig zeit zum bremsen, falls ein tier auf die fahrbahn rennt. schon nach wenigen minuten bewegt sich ein schatten am strassenrand und eine grosse elchkuh tritt auf die strasse. der wagen vor uns bremst brüsk, ich habe glücklicherweise schon vorher gebremst.
2150 wir erreichen die hauptstrasse richtung vänersborg, wir werden in zehn minuten niemals auf dem campingplatz sein ...
2210 wir sind da - und die schranke geschlossen ! susanne schaut, ob sie jemanden findet, der uns aufmacht. auf dem parkplatz hinter der schranke fahren autos herum. plötzlich taucht aus dem dunkeln eine frau auf und öffnet die schranke. inzwischen ist auch noch ein holländer eingetroffen, der gerne in den campingplatz hineinfahren wollte. wir fahren zu unserem platz, der holländer folgt uns. auf dem parkplatz werden bei einem dutzend wagen die motoren angelassen, die frau hatte die schranke gar nicht wegen uns geöffnet ...
2230 wir bringen die kinder zu bett. kaum sind daniel und katrin im zelt, tauchen die beiden familien auf, die ihre wohnwagen gerade hinter unserem platz aufgestellt haben. die kinder schreien herum, die eltern sind nicht weniger laut, das wäre wirklich nicht nötig gewesen. irgendwann schlafen unsere kinder dann doch ein und auch wir gehen bald zu bett.